Hallo zusammen,

wie ist das bei euch mit den Umsatzzielen? Ich habe tägliche Umsatzziele, werden diese erreicht ist der "Druck raus" und der Tag steht mental auf "grün".

Wie handhabt ihr das? Habe ich euch auch tägliche Ziele gesetzt, oder operiert ihr auf Wochenbasis?

Wann schreitet ihr ein, wenn die Ziele verfehlt werden? Gibt es bei euch ein Alarmsystem welches euch signalisiert, dass etwas nicht stimmt? Wie analysiert ihr dann die Ursachen?

Ab welcher Schwelle wird es hektisch und ihr bucht zusätzliche Werbung oder senkt die Preise etc.?

Testet ihr regelmäßig eure Shops auf korrekte Funktionalität? Ggf. mit Hilfe einer Testbestellung?

Klar, wenn morgens um 8 die erste Umsatzmillion des Tages noch nicht da ist wird es sehr, sehr hektisch. Dann beginnt der Abverkauf auch weit unter ek, nur um das 11 Uhr Ziel zu erreichen. Mittags habe ich frei

Auch wenn Thread etwas spaßig daher kommt, etwas mehr Ernsthaftigkeit bitte.

Tägliche Umsatzziele?
Das kann man vielleicht mir einem Supermarkt oder richtig großem Versandhandel angehen, aber nicht mit einem Nischenartikel-Onlineshop.

Ich beobachte die Umsätze monatlich, wobei selbst dann von Jahr zu Jahr "unerklärliche Schwankungen" drin sein können: mal ist der April bombig, daß Jahr drauf kann dafür Mai der Renner schlechthin sein.
Entsprechend gibts keine bestimmten Ziele, sondern nur eine grobe Vorgabe, wieviel es am Jahresende unterm Strich sein muss.

Ansonsten reagiere ich erst, wenn mir auffällt, daß ein gewisser Artikel wie Blei im Lager liegt.
Dann ist Nachforschung bei den Mitbewerbern angesagt, aber sicher nicht "jetzt unbedingt mehr Adwords".
Werbung muss sinnvoll und durchdacht sein, kein hecktischer Schnellschuss.

Ich habe festgestellt, dass man aus Österreich 4 Tage in meinem Shop nix bestellen konnte. Aufgefallen ist es mir durch einen Zufall. Und zwar konnte er die Versandkosten für das Land nicht korrekt ermitteln.

Mir persönlich wäre ein Blick nach Wochen ins Lager zu risikoreich. Ich habe in meinem Shop sogar eine Fehlerbenachrichtigung programmiert, die mir alle Fehler per Mail zusendet. Jede Meldung die der Kunde erhält (Artikel ausverkauft, Fehler bei der Eingabe, fehlende Seite etc.) bekomme ich per Mail.

Es interessieren nur Jahresumsätze.

degraf hat geschrieben:Es interessieren nur Jahresumsätze.

Heftig. Erst im Folgejahr festzustellen, dass irgendetwas nicht optimal lief. Mein Controlling ist ggf. etwas zu eng, aber ich denke man sollte zumindest auf Wochenbasis prüfen ob man noch in der Range liegt.

http://www.sellerforum.de/viewtopic.php ... hn#p398915

Wenn das obige noch stimmt, dann hast Du nicht jeden Tag einen Verkauf. Was sollen da tägliche Umsatzziele?

Wenn bei mir um 14:00 Uhr der Zielumsatz nicht erreicht ist, wird der CPC bei Adwords um 100% erhöht.
Danach stimmt der Umsatz. Nach dem Gewinn war ja nicht gefragt.

Das ist richtig. Es gibt Tage ohne Verkauf. Trotzdem macht es Sinn. Wenn sich viele dieser Tage aneinanderreihen ist Aktion notwendig.

Man könnte z.B. noch einen neuen Shop eröffnen, wenn die anderen eine Woche lang nichts einbringen.

collection23 hat geschrieben:Man könnte z.B. noch einen neuen Shop eröffnen...

Wollte ich gerade schreiben, aber Du warst schneller

Etwas mehr Ernsthaftigkeit bitte.

@Plato

Von welcher Betriebsgröße bzw. Umsatzgröße redest Du hier in etwa?

Hallo @all

Also wir machen sowas tatsächlich täglich, Umsätz des Vortags/Aktuell mit durchschnittlich erzielter Marge/Gewinn in Gegenüberstellung der Kosten (Werbung, Transaktionskosten, Logistik etc.). Wenn alles gut -> weiter so, wenn nicht, wird nach den Ursachen genauer geschaut und ggf. optimiert. Dann natürlich auf Monats- / Quartals- und Jahres Vergleich Basis. Also ein haufen Zahlen und Charts ... aber man sieht immer aktuell wo die Reise hingeht.
Grüße PolyLux

Plato hat geschrieben:

degraf hat geschrieben:Es interessieren nur Jahresumsätze.

Heftig. Erst im Folgejahr festzustellen, dass irgendetwas nicht optimal lief. Mein Controlling ist ggf. etwas zu eng, aber ich denke man sollte zumindest auf Wochenbasis prüfen ob man noch in der Range liegt.

Meinst Du selbst nicht auch, dass das für einen Händler mit KU-Regelung nicht total "oversized" ist?
http://tinyurl.com/n7cff5n
Zumal zu der Formulierung schon einige in den FAQ zu KU-Regelung gesagt ist.

Gemäß § 19 UStG erheben wir keine Umsatzsteuer und weisen diese folglich auch nicht aus (Kleinunternehmerstatus).

Bei kleinpreisigen (bis ca.100,-€) Artikeln, die in Menge bei Ebay und Amazon laufen, machen Tagesziele vielleicht Sinn. Mit meinem Sortiment ist das aber kaum möglich. Die täglichen Schwankungen sind einfach zu groß. Manchmal verkaufe ich ein Diagnosegerät und eine Hebebühne an einem Tag und habe somit einen Umsatz von gut 8.000 oder 12.000,- mit nur 2 Verkäufen. An anderen Tagen verkaufe ich Werkzeuge im Gesamtwert von nur 500,- an 10 verschieden Kunden. Also mit Tageszielen wäre das bei mir Quatsch.
Ich habe lange als Verkaufshausleiter bei einem richtig Großen gearbeitet und stand permanent unter Umsatzdruck. Dort wurden die Vorgaben für den Monat, das Quartal und das Jahr gesetzt, und der Druck war immer spürbar. Ab einem gewissen Alter wird es dann zu einer Belastung. Nach dem Ausscheiden aus diesem Unternehmen habe ich mir in meiner Selbständigkeit keine konkreten Umsatzziele mehr gesetzt.
Selbstverständlich kontrolliere ich regelmäßig, was hängen bleibt, aber ich werde mich sicher nicht mehr dem Druck von Umsatzzielen aussetzen - und erst recht nicht dem Frust, wenn das Ziel nicht erreicht wurde.

Also mit Tageszielen wäre das bei mir Quatsch.

Und bei Plato sicher auch.

Wir haben monatliche Zielwerte, aus denen man tägliche Zielwerte ableiten könnte, wenn die Verkäufe gleichmäßig verteilt wären. Sind sie aber nicht.

Das Volumen können wir über den Preis sehr gut steuern.

Wir haben auch monatliche Zielwerte. Sicherlich kann man daraus auch tägliche Umsatzvorgaben ableiten, das halte ich aber nicht für sinnig. Es gibt nun einmal tägliche Schwankungen. Wenn ich mich selbst verrückt machen will, dann lege ich mir tägliche Umsatzziele auf, ansonsten lasse ich es besser.

Sicherlich schaue ich ende der Woche auch auf den Umsatz um zu sehen wie die Woche so gelaufen ist.

Im Online-Handel gibt es keine zuverlässige Gleichverteilung von Bestellungen über einen Zeitverlauf. Aus vielen Gründen (z.B. alleine mal das Wetter) können enorme Schwankungen auftreten.

Ich würde daher bei täglicher Prüfung das Wort Erwartungen durch Hoffnung ersetzen.
Es ist jedoch klar, dass "jeder" Händler unruhig wird, wenn seine so gesetzten Hoffnungen insbesondere dann über mehrere Tage nicht erfüllt werden. Daher gibt es ja hier auch entsprechende Kummer-Threads.

Monats-, Quartals- und Jahresziele (und damit verknüpfte Erwartungen) machen der Kostenplanung etc. wegen jedoch schon Sinn, wobei für mich das wirtschaftliche Jahr den Schwerpunkt hat, denn dann muss gerechnet werden, was sich lohnt und was nicht.

Ein wichtiges Händlerkriterium ist jedoch eine gewisse Gelassenheit, sonst macht man sich Tag für Tag nur selbst fertig. Das soll jedoch nicht heißen, dass Online-Handel ein Zufallprodukt ist und man es nur "gelassen genug aussitzen muss". An den entsprechenden Schrauben muss permanent gedreht werden und es gehört eine enorme Konsequenz dazu, gerade weil es nicht auf Tage umbrechbar ist.