Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nutzt.

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monami
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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

Es ist nicht nur im Buchhandel so sondern in vielen Bereich in denen es "Zwischenhändler" gibt.

Da stehen die Einkaufsgenossenschaften auf der einen Seite, die den defizitären Handel "stützen": ist klar weil sonst die Absatzkanäle wegbrechen würden. Die verdienen als Finanzierungsbank recht gut. Und als Konsequenz: wieso sollen die denn in den Handel einsteigen wenn jeden Tag jemand aufsteht um das Risiko zu übernehmen? Die EG s geben höchstens noch "Anschubkredite", der Händler verschuldet sich und übernimmt das Risiko. Wenn das Geschäftsmodell nicht funktioniert steht der Händler eben bei den EGs in der Kreide...

Schau dir mal den Fahrrad-Bereich an, dort ists ähnlich.


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catcat2
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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

Krass. Das "Modell" entging mir ja bisher vollständig. Da war ich wohl Kippen rauchen und Schäkern, als das durchgenommen wurde in dem Kurs vor zig Jahren :D

Was für Branchen machen das denn noch so? Oder kann man das irgendwo nachlesen?
Wenn man in einem Land mit der höchsten Selbstmordquote weltweit lebt, freut man sich doch jeden Morgen, dass man überhaupt noch aufwacht.
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monami
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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

das kriegst du nicht in BWL mit ;)

Schau dir auch mal die Automobilbranche an. Dort ist es ähnlich.
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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

Dafür brauchts aber keine EG oder sonstwas, jeder in D ansässige Hersteller der direkt ausliefert bekommt (in meiner Branche) die Lieferzeiten auch hin. Was heute bis x Uhr bestellt wird ist am nächsten Tag i.d.R. da (Standard Versand). Es gibt GH die mit Ihrer eigenen LKW-Flotte und Auslieferung Werbung machen, bei vielen zieht das sogar. Meistens dann preislich aber teurer und die Paketdienste bekommen das meist genauso gut hin.
Viele Grüße,
Christian
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monami
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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

Also ich kann auch ein anderes Beispiel nennen:

Distributor sitzt in England und der braucht für ne Bestellung an den Handel in D 3-4 Tage.
Der UK Händler, der in UK sitzt, schickt dem Endkunden in D den gleichen Artikel in 2 Tagen.

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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

Ich denke Bücher sind hier nicht zu vergleichen. Ein umfangreiches eigenes Lager in anderen Branchen ist imho Pflicht. Wie gesagt liefern bei mir fast alle super schnell und halten große Lager vor, dennoch ist es ja so das ich im endeffekt nur die Ware vk kann die in meinem Lager ist. Ich habe das recht häufig, ein Artikel der selten geordert wird läuft über nacht bei amazon und ebay los - was ist passiert? Die Mitbewerber sind leer, die GH/Hersteller wie auch immer auch, und dann dreht sich eben dieser Kram. Würde man da alles erst bestellen müssen wären viele böse Überraschungen vorporgrammiert.
Viele Grüße,
Christian
JohnGalt
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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

catcat2 hat geschrieben:Und dann ist ein Sack kaputt oder vergammelt und schon rechnet es sich nicht mehr.
Hätteste das beim örtlichen Baumarkt geholt, könntest Du den steinharten Sack da hinwerfen und bekämst sofort Ersatz - nicht erst nach Papierkrieg und Nachlieferung.
Was kostet ein Sack Zement? 3 €? Die Fahrt zum Baumarkt und zurück kostet mich alleine mindestens drei-vier Säcke Zement, dazu kommt noch die Zeit dort - vielleicht weitere zwanzig Säcke? Da kann ich auch direkt einfach 10% Schwund einkalkulieren und im Versandhandel einkaufen.

Wirklich teuer ist meistens meine Zeit, nicht das was ich kaufe (kapiert auch SWAMBO nicht - Urlaub ist nicht teuer weil man Flugreise und Hotel bezahlt, sondern weil man in der Zeit nicht arbeitet).
catcat2 hat geschrieben:Und Danke für die Erklärbärung bzgl. "Zwischenbuchhandel": Das kannte ich noch gar nicht und hab mir auch nie Gedanken drum gemacht. Interessant.
Noch als kleiner Hinweis: In den Versandzentren des Barsortiments werden die Leute schlechter bezahlt als bei Amazon.
JohnGalt
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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

catcat2 hat geschrieben:Was für Branchen machen das denn noch so? Oder kann man das irgendwo nachlesen?
Wenn du Skat spielen warst, warst du nahe an einer Branche die das auch - schon lange - so macht: Gastronomen erhalten von Brauereien Anschubfinanzierungen, dafür bindet sich der Gastronom dann an eine bestimmte Brauerei. Das kaufmännische Risiko liegt dann mehrheitlich beim Gastronomen.
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Re: Bericht eines Offline-Buchhändlers, der nun Internet nut

monami hat geschrieben: Distributor sitzt in England und der braucht für ne Bestellung an den Handel in D 3-4 Tage.
Der UK Händler, der in UK sitzt, schickt dem Endkunden in D den gleichen Artikel in 2 Tagen.
Zustimmung! Wenn der EU-weite Onlinehandel - und nicht nur via amazon - in die Gänge kommt, wird es meiner Einschätzung nach für Distributoren immer schwieriger.
Doch auch immer stärker direktvertreibende Hersteller, die Ihre Ware aus einem EU Land (Sony z.B. aus den Niederlanden) EU-weit vertreiben führen wohl zukünftig zu starken Veränderungen, sprich Problemen bei Zwischenhändlern.
Folgenden Artikel über Amazon kann ich empfehlen, gerade für amazon Konkurrenten: http://www.kassenzone.de/2014/01/06/the ... effizient/

Grüße
Alex
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