Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

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RennMaxe
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Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

hab gerade sooo einen Hals ....

Kunde bestellt bei uns über amazon ein Kinderlaufrad.
Einen Tag nach Erhalt gibt er es wieder auf eigene Kosten in den Rückversand.
- keine Reklamation - keine Widerruf

So weit eigentlich nichts besonderes.

Beim Auspacken stellen wir fest, dass das Vorderrad des Laufrades getauscht wurde. Der von uns als Neuware versendete Artikel hat nun plötzlich ein verschmutztes plattes Vorderrad.

So kann man sich benötigte Ersatzteile also auch besorgen ..... /-(x)

Ich werde jetzt mal amazon kontaktieren und Fotos senden, mal sehen.

Ciao
Rainer


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silent-invest
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Ich kann deinen Ärger nachvollziehen. Ich habe in letzter Zeit zunehmend mit dem Phänomen zu tun, dass seltsamerweise Artikel aus Paketen verschwinden sollen. Es werden 2 oder mehr Stück von einem Artikel bestellt von denen allerdings nur einer ankommt.

Die Leute verlieren ihr Unrechtsgefühl, die Schwelle zum Betrug zu überschreiten scheint heute ein Volkssport zu sein, der von jeder Bevölkerungsschicht ohne Hemmung ausgeübt wird.

Selbst in meinem Umfeld wird mit Stolz und dem Ton der Überlegenheit darüber referiert wie sie im Onlinehandel bescheißen und die Systeme für sich ausnutzen – gerade bei Amazon. Sie wissen wie Amazon ihre Händler in die Mangel nimmt. Manchmal erscheinen mir die Methoden derart „kreativ“ dass ich mich frage woher sie das wissen. Ob es Foren gibt wo sowas besprochen wird?
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daytrader
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

anzeige-online.de

Unbedingt Konsequenzen folgen lassen. Solche Fälle werden immer mehr. Und warum? Weil sie damit Erfolg haben. So etwas wird bald das normalste der Welt sein.
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silent-invest
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

daytrader hat geschrieben:anzeige-online.de

Unbedingt Konsequenzen folgen lassen. Solche Fälle werden immer mehr. Und warum? Weil sie damit Erfolg haben. So etwas wird bald das normalste der Welt sein.
Hat sowas Aussicht auf Erfolg? Vor allem stelle ich es mir die Beweislage nicht ganz einfach vor. Da steht Aussage gegen Aussage und der entstandene Schade lässt vermuten das da lediglich Formulare beschrieben werden. Ermittelt wird ja nur noch Gelegentlich, selbst bei Einbrüchen mit beträchtlichen Schaden werden die Täter meist doch nur gefasst, wenn Kommissar Zufall unterstützt, oder wenn politisch irgendwelche Erfolge benötigt werden. Aber vielleicht sehe ich das auch zu düster?!
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Petra.
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

silent-invest hat geschrieben:der entstandene Schade lässt vermuten das da lediglich Formulare beschrieben werden.
Wenige Tage nach einer Online-Anzeige bekommst Du sehr wahrscheinlich eine Mail vom zuständigen Sachbearbeiter Deiner örtl. Polizeistation, dem Du dann per Mail weiteres Beweismaterial senden kannst (so war das zumindest bei mir mal).
Viele Grüße
Petra
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daytrader
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Aussicht auf Erfolg nicht. Aber eine Vorladung oder Stellungnahme per Formular für den Typ. Das schreckt doch den ein oder anderen beim nächsten mal ab. Manch einer hat viele solcher Anzeigen und vielleicht wird mal ein Richter mal hellhörig.

Aber durchgehen lassen ist der falscheste Weg. Das führt dazu, dass die Hemmschwelle weit unter Mundraub beim Kirschenklau am Kirschbaum sinkt.
hgf
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

daytrader hat geschrieben:Manch einer hat viele solcher Anzeigen und vielleicht wird mal ein Richter mal hellhörig.
Diese Fälle werden nie auf dem Richtertisch landen, weil sie vorher von der Staatsanwaltschaft eingestellt werden (kein öffentliches Interesse, Täter ist nicht zu ermitteln,...)

hgf
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Wolkenspiel
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Es kann trotzdem Sinn machen, solche Menschen anzuzeigen. Es kostet nichts, außer ein bißchen Zeit. Ich hatte so einen Fall ganz am Anfang meiner Händlerkarriere, da war mir eine Vorkasse durchgerutscht und eine Kundin erhielt Ware für 100 Euro, ohne dass eine Zahlung einging. Die hat das auch bei Händlerkollegen versucht, wir hatten uns damals untereinander darüber ausgetauscht. Ich habe dieser Frau dann mit einer Anzeige gedroht, erst dann kam eine Zahlung. Denn davor schien sie Angst zu haben.
Hier ist es ja ein anderer Fall, aber es gibt durchaus Menschen, die sind kaufsüchtig und in Folge dessen insolvent. Die leben in der Angst, dass ihnen ein Betreuer zur Seite gestellt wird, der die Ausgaben kontrolliert und überwacht. In diesen Fällen werden sie dann geschäftsunfähig (für uns Händler dann übrigens der Alptraum! Da machste nix mehr, da kannste dann froh sein, wenn Du die defekte oder gebrauchte Ware wieder zurück erhältst). Und solche Leute wollen natürlich keinen Betreuer, deshalb haben Sie Angst vor Anzeigen und eine solche kann dann durchaus Sinn machen.
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Scarabaeus
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Wolkenspiel hat geschrieben: Hier ist es ja ein anderer Fall, aber es gibt durchaus Menschen, die sind kaufsüchtig und in Folge dessen insolvent. Die leben in der Angst, dass ihnen ein Betreuer zur Seite gestellt wird, der die Ausgaben kontrolliert und überwacht. In diesen Fällen werden sie dann geschäftsunfähig (für uns Händler dann übrigens der Alptraum! Da machste nix mehr, da kannste dann froh sein, wenn Du die defekte oder gebrauchte Ware wieder zurück erhältst). Und solche Leute wollen natürlich keinen Betreuer, deshalb haben Sie Angst vor Anzeigen und eine solche kann dann durchaus Sinn machen.
Die Aberkennung der Geschäftsfähigkeit und die Zuordnung eines rechtlichen Betreuers sind kein Automatismus. Und die tägliche Praxis zeigt, daß das in aller Regel nicht der Fall ist. Ein Blick in den Bestellungsurkunde klärt über die Aufgabenfelder auf.

Formal sind es überdies zwei getrennte Rechtsinstitute und bedürfen getrennter Verfahren bzw. Beschlüsse. Das ist in Bezug auf die Folgen entscheidend.
Sage dem Krokodil erst, daß es häßlich ist, wenn Du den Fluß überquert hast.
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daytrader
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

hgf hat geschrieben:
daytrader hat geschrieben:Manch einer hat viele solcher Anzeigen und vielleicht wird mal ein Richter mal hellhörig.
Diese Fälle werden nie auf dem Richtertisch landen, weil sie vorher von der Staatsanwaltschaft eingestellt werden (kein öffentliches Interesse, Täter ist nicht zu ermitteln,...)

hgf
Weil alle so denken und den Betrüger statt Strafe, sogar noch mit Neuware belohnen, wird es bald das normalste der Welt sein. Das Verhalten welches belohnt wird, wird am stärksten ausgeprägt. Das Schuldbewußtsein wird bald vollkommen verschwunden sein.
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Scarabaeus
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

daytrader hat geschrieben:
hgf hat geschrieben:
daytrader hat geschrieben:Manch einer hat viele solcher Anzeigen und vielleicht wird mal ein Richter mal hellhörig.
Diese Fälle werden nie auf dem Richtertisch landen, weil sie vorher von der Staatsanwaltschaft eingestellt werden (kein öffentliches Interesse, Täter ist nicht zu ermitteln,...)

hgf
Weil alle so denken und den Betrüger statt Strafe, sogar noch mit Neuware belohnen, wird es bald das normalste der Welt sein. Das Verhalten welches belohnt wird, wird am stärksten ausgeprägt. Das Schuldbewußtsein wird bald vollkommen verschwunden sein.
Ein Register vergleichbar mit der Schufa, bei dem solche Fälle / "Kunden" erfaßt werden, wäre hilfreich. Die Gefahr faktisch vom Onlinehandel ausgeschlossen zu werden, könnte präventiv wirken.
Sage dem Krokodil erst, daß es häßlich ist, wenn Du den Fluß überquert hast.
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Wolkenspiel
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Scarabaeus hat geschrieben: Die Aberkennung der Geschäftsfähigkeit und die Zuordnung eines rechtlichen Betreuers sind kein Automatismus....
Formal sind es überdies zwei getrennte Rechtsinstitute und bedürfen getrennter Verfahren bzw. Beschlüsse. Das ist in Bezug auf die Folgen entscheidend.
Es ist nett, dass Du mich belehren möchtest, aber was hat das mit der Tatsache zu tun, dass eine Anzeige Sinn machen kann? :gruebel: Ja, es kann sein, dass es nicht so kommt, wie ich beschrieben habe, kann aber auch völlig anders sein, weil rechtlich kompliziert, aber das ist doch in dem Kontext total uninteressant. Die Botschaft meines Postings war doch eindeutig und niemand braucht hier Nachhilfe in Rechtsfragen, was Geschäftsunfähigkeit und andere Dinge angeht.
xMerchant
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Scarabaeus hat geschrieben:Ein Register vergleichbar mit der Schufa, bei dem solche Fälle / "Kunden" erfaßt werden, wäre hilfreich. Die Gefahr faktisch vom Onlinehandel ausgeschlossen zu werden, könnte präventiv wirken.
Die Idee kocht ja immer wieder hoch, aber mal abgesehen davon, dass das mit unseren aktuellen Datenschutzgesetzen nicht vereinbar ist, würde selbst ich als Onlinehändler das nicht wollen. Es gibt unter den Onlinehändlern zu viele, die das missbrauchen würden und jeden Kunden, auch bei berechtigten Reklamationen, auf die Liste setzen. Siehe den Post vor einigen Wochen hier im Forum, als jemand bei einem eBay-Händler nicht bestellen konnte und nicht wusste wieso.

Diese Liste wäre für uns Händler dann auch unbrauchbar, weil zu viele Kunden unberechtigt gesperrt wären. Es gibt ja bereits bei der Schufa-Liste Probleme mit unberechtigten Einträgen, weil die Bankmitarbeiter die falschen Merkmale verwenden, und das sind "Profis", die geschult wurden.
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Scarabaeus
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Wolkenspiel hat geschrieben:
Scarabaeus hat geschrieben: Die Aberkennung der Geschäftsfähigkeit und die Zuordnung eines rechtlichen Betreuers sind kein Automatismus....
Formal sind es überdies zwei getrennte Rechtsinstitute und bedürfen getrennter Verfahren bzw. Beschlüsse. Das ist in Bezug auf die Folgen entscheidend.
Es ist nett, dass Du mich belehren möchtest, aber was hat das mit der Tatsache zu tun, dass eine Anzeige Sinn machen kann? :gruebel: Ja, es kann sein, dass es nicht so kommt, wie ich beschrieben habe, kann aber auch völlig anders sein, weil rechtlich kompliziert, aber das ist doch in dem Kontext total uninteressant. Die Botschaft meines Postings war doch eindeutig und niemand braucht hier Nachhilfe in Rechtsfragen, was Geschäftsunfähigkeit und andere Dinge angeht.
Wir leben in einem freien Land - Deine eindeutige Botschaft bleibt Dir unbenommen und wird von mir nicht in Frage gestellt.

Von mir wird eine unzutreffende Darstellung eines juristischen Tatbestandes klar gestellt; sofern aus Deiner Sicht die von Dir selbst eingebrachte Darstellung "in dem Kontext total uninteressant" ist, hätte ich diese an Deiner Stelle einfach weggelassen.
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daytrader
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

xMerchant hat geschrieben:
Scarabaeus hat geschrieben:Ein Register vergleichbar mit der Schufa, bei dem solche Fälle / "Kunden" erfaßt werden, wäre hilfreich. Die Gefahr faktisch vom Onlinehandel ausgeschlossen zu werden, könnte präventiv wirken.
Die Idee kocht ja immer wieder hoch, aber mal abgesehen davon, dass das mit unseren aktuellen Datenschutzgesetzen nicht vereinbar ist, würde selbst ich als Onlinehändler das nicht wollen. Es gibt unter den Onlinehändlern zu viele, die das missbrauchen würden und jeden Kunden, auch bei berechtigten Reklamationen, auf die Liste setzen. Siehe den Post vor einigen Wochen hier im Forum, als jemand bei einem eBay-Händler nicht bestellen konnte und nicht wusste wieso.

Diese Liste wäre für uns Händler dann auch unbrauchbar, weil zu viele Kunden unberechtigt gesperrt wären. Es gibt ja bereits bei der Schufa-Liste Probleme mit unberechtigten Einträgen, weil die Bankmitarbeiter die falschen Merkmale verwenden, und das sind "Profis", die geschult wurden.
Es würde ja schon reichen, wenn jeder Händler so etwas anzeigt und so etwas im "Polizei Register" stehen bleibt. Bei der X-ten Anzeige zu dem Thema könnte unsere Staatsanwaltschaft, dann ja doch mal schauen weshalb der Gute sooft wegen Betrug angezeigt wird....und ob vielleicht doch ein öffentliches Interesse vorliegt, dass man Betrug verfolgt.
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Wolkenspiel
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Scarabaeus hat geschrieben: Wir leben in einem freien Land - Deine eindeutige Botschaft bleibt Dir unbenommen und wird von mir nicht in Frage gestellt.
Von mir wird eine unzutreffende Darstellung eines juristischen Tatbestandes klar gestellt; sofern aus Deiner Sicht die von Dir selbst eingebrachte Darstellung "in dem Kontext total uninteressant" ist, hätte ich diese an Deiner Stelle einfach weggelassen.


:-}
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Wolkenspiel
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

daytrader hat geschrieben: Es würde ja schon reichen, wenn jeder Händler so etwas anzeigt und so etwas im "Polizei Register" stehen bleibt. Bei der X-ten Anzeige zu dem Thema könnte unsere Staatsanwaltschaft, dann ja doch mal schauen weshalb der Gute sooft wegen Betrug angezeigt wird....und ob vielleicht doch ein öffentliches Interesse vorliegt, dass man Betrug verfolgt.
Es wird keine rechtliche Lösung für diese Art von Betrug geben. Bei uns ist es möglich, dass Hartz4 Empfänger als Mietnomaden durch Eigentum von Steuerzahlern ziehen und enorme Schäden anrichten, die der Steuerzahler (=Eigentümer) dann zu beheben hat. Natürlich gibt es keine Konsequenzen für Onlinebetrüger, wenn andere, schwerwiegendere Delikte ungestraft bleiben. Und deshalb bleibt nur, diese Eulen anzuzeigen. Tut nicht weh und vielleicht ist dann doch der ein oder andere dabei, der sich das in Zukunft dann nicht mehr traut. Mehr kann man nicht tun.
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Scarabaeus
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Das ursprüngliche beschriebene Kundenverhalten wurde ja leider auch vielfältig gefördert.

zB:

- Ebay schafft die Möglichkeit ab, Kunden negativ bewerten zu können.
- Ama praktiziert abseits der (deutschen) Rechtsordnung Rücknahmemodalitäten die weitgehend zu Lasten der Händler geht
- Der vor ca. 40 Jahren proklamierte "Marsch durch die Institutionen" hat an vielen Stellen der öffentlichen Verwaltung (im weitesten Sinne) ein Personal an Entscheidungsstellen gebracht, die im Sinne einer verschwurbelten Gerechtigkeitsideologie jeden auch noch so kleinen Händler / Unternehmer / Selbständigen als unbegrenzt belastbaren kapitalistischen Ausbeuter identifizieren. Zumindest in diesem letzten Punkt wird nur ein geduldiges Warten auf die Pensionierung dieser Kohorte eine Verbesserung bringen.

Den oa Einwand, daß bei der Schufa (uä) nicht alles fehlerfrei läuft, mag ich nicht gelten lassen. Fehler passieren überall. Sie sollten sich nur nicht systematisch wiederholen.
Sage dem Krokodil erst, daß es häßlich ist, wenn Du den Fluß überquert hast.
Investor
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Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

hgf hat geschrieben:
daytrader hat geschrieben:Manch einer hat viele solcher Anzeigen und vielleicht wird mal ein Richter mal hellhörig.
Diese Fälle werden nie auf dem Richtertisch landen, weil sie vorher von der Staatsanwaltschaft eingestellt werden (kein öffentliches Interesse, Täter ist nicht zu ermitteln,...)

hgf
Das stimmt nicht, das kann durchaus spürbare Konsequenzen nach sich ziehen.

Wenn ich an die 50 Euro Sache vor Gericht denke, wäre der Kunde nicht einschlägig vorbestraft gewesen und auf Bewährung hätte er nichtmal in den Bau gemusst :-}
Viele Grüße,
Christian
fca
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Registriert: 6. Okt 2010 19:27
Land: Deutschland
Branche: Weichware

Re: Kunde tauscht Teile an Neuware aus und sendet zurück

Ich hatte bisher einen Fall bei dem ich tatsächlich Anzeige erstatten musste und das war von Erfolg gekrönt. Wir verkaufen auf offene Rechnung. Bei unserer Klientel sind die wenigen Ausfälle günstiger als ein Rechnungsdienstleister.
Aber einmal hat es uns dann doch richtig erwischt. Eine Kundin hat innerhalb von 1 Monat Auf unterschiedliche Namen an die gleiche Adresse bestellt. Als ich das Muster durchschaut habe war bereits Ware für 900,- Euro draußen. Es waren tlw. Festnetznummern als Tel. Kontakt angegeben. Beim Durchführen der Bonitätsprüfung der beteiliigten Anschriften hat Mediafinanz dann einen der angegebenen falschen Namen auf eine Person mit sehr ähnlichem Namen korrigiert, die tatsächlich in dem Haus wohnt und bei der alle Alarmglocken der Bonitätsprüfung leuchteten.
Mit den ganzen Informationen habe ich dann Online Anzeige erstattet. Hat mich schon ein paar Stunden gekostet das beamtenkompatibel zu erläutern, sämtliche Beweismittel zusammenzutragen, alle Rechnungen zusammenzustellen, die dazugehörigen Mahnungen, etc.
Es rief dann ein sehr engagierter Polizeibeamter an, stellte noch einige Rückfragen, forderte noch weitere Unterlagen an und machte sich dann an die Arbeit.
Ein paar Wochen später bekam ich einen herzzerreißenden Brieff von der Kundin mit dem vollen Programm. Sie hat darin die Tat zugegeben, aber kranke Kinder, kein Geld, sie wollte doch nur... und am Ende... "Ich wußte mir nicht anders zu helfen". Ich meine gut, wenn wir Essen oder Kinderkleidung verkaufen würden O.K.. Aber um ehrlich zu sein, die Sachen die wir verkaufen braucht niemand wirklich zwingend. Und die meißten Leute die kein Geld haben würden sie wohl auch nicht wirklich vermissen.
Wie man sich da nicht anders zu helfen weiß bleibt mir ein Rätsel.
Das Ende vom Lied ist, dass das wohl bei ihr nicht das erste Ding dieser Art war. Sie wartet nun auf ihren Prozess. Das kann sich noch hinziehen. So lange sie wartet stottert sie derzeit brav jeden Monat 50,- Euro ab wohl um den Richter milde zu stimmen. Ich schätze allerdings sobald das Verfahren vorbei ist bleiben die Zahlungen aus, die EV war bei ihr längst abgegeben. Aber wenigstens kommt irgend was und die ganze Arbeit mit der Anzeige war nicht umsonst.
Ich würde das so wieder machen, auch wenn es viel Arbeit ist und ein Abschreiben streng betriebswirtschaftlich gesehen wahrscheinlich günstiger kommt. Ich glaube je sauberer man die Beweise zusammenträgt und je besser man das erläutert desto eher ist auch ein Beamter bereit sich damit zu beschäftigen.
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