Gerade kam ein Bericht in Akte 2010 über einen Online-Shop, der Kunden bescheisst, Ware zum halben Marktpreis anbietet und nicht liefert. Anbieteradresse ein Kornfeld, Steuernummer geklaut.

Soweit noch ok. Beim Schlußwort ist mir allerdings der Hut hochgegangen:

- Es gibt hunderte solcher Shops
- Man kann seriöse Shops nie von unserlösen Shops unterscheiden
- Es gibt keine Gütesiegel, die es möglich machen, einen seriösen Shop zu erkennen
- "Zahlen Sie niemals per Vorkasse"
- "Wickeln Sie den Kauf Zug um Zug ab und zahlen per Paypal"

Es wurde nur von einer Vorkasse-Mafia gesprochen. Ist eigentlich immer nur eine Berichterstattung möglich, die alle Shopbetreiber in die Betrügertonne tritt?

Ja. Nur so macht man Quote.
Wir (sellerforum) sollten vielleicht mal an die Akte- Redaktion schreiben und eine Klarstellung erbitten. Immerhin gibt es hunderte Shops, die seriös arbeiten.

Akte kennt mittlerweile PayPal und bewirbt das? Ein Fortschritt (den sie sich sicher bezahlen lassen), sonst haben die immer nur zu Nachnahme geraten.

Mato

Nabend ,
hab den Beitrag nicht gesehen
aber sollte man das nicht mal an die ganzen Siegelleute weitergeben mit der Bitte um Erklärung z.B. Trusted Shop oder TÜV ?
Man ackert sich den Arsch weg um so ein blödes Siegel zu erhalten und dann wird das mit Füßen getreten ?
Zahlen Sie nie per Vorkasse .
Was geht den da ab ?
Keine Kohle keine Ware aus die Maus
Gruß
Karsten

ComputerHaus hat geschrieben:Ja. Nur so macht man Quote.
Wir (sellerforum) sollten vielleicht mal an die Akte- Redaktion schreiben und eine Klarstellung erbitten. Immerhin gibt es hunderte Shops, die seriös arbeiten.

Gar keine schlechte Idee. Wär doch mal was für piddelpum. Der wirkt in Medien ganz gut und kann auch noch gut reden.

vollstrom hat geschrieben:

ComputerHaus hat geschrieben:Ja. Nur so macht man Quote.
Wir (sellerforum) sollten vielleicht mal an die Akte- Redaktion schreiben und eine Klarstellung erbitten. Immerhin gibt es hunderte Shops, die seriös arbeiten.

Gar keine schlechte Idee. Wär doch mal was für piddelpum. Der wirkt in Medien ganz gut und kann auch noch gut reden.

Moin,

und das beste: versucht mal in den Shops von Pro7, Sat1, Kabel1 auf Rechnung zu bezahlen. Gibts nicht, warum wohl???

Die führen ihre Berichterstattung selbst ad absurbum .....

Sowas findet man dann auch bei Pro7

Bei uns ist Ihr Einkauf sicher

Ihre Sicherheit steht bei uns an erster Stelle. Bei all unseren Kunden ist bisher noch nie ein Schaden durch illegale Nutzung von Kreditkarten- oder Bankkonto-Informationen infolge von Einkäufen beim ProSieben FanShop entstanden.

oder sowas

Widerrufsrecht

Der ProSieben FanShop garantiert Ihnen ein 14-tägiges Widerrufsrecht nach Erhalt der Ware, wenn diese nicht durch unsachgemäße Behandlung beschädigt wurde.

Vor 2-3 Monaten war in der Leipziger Volkszeitung auch mal ein Bericht mit ähnlicher Thematik und Argumentation. Ich habe daraufhin dort angerufen und mir mal den Verfasser des Artikels zur Brust genommen.
Mir geht diese einseitige, negative Presse mächtig auf die Eier!

Moin,

na, das ist ja mal wieder eine feine Stammtischdebatte...

Also erstens unterschreibe ich die Aussage, dass Kunden grundsätzlich lieber nicht jedem blind vertrauen sollten, sondern statt Vorkasse lieber Zahlung per Bankeinzug, Rechnung, Paypal oder Kreditkarte wählen sollten.

Zweitens haben die Redaktionen rein gar nichts mit irgendwelchen Shops zu tun, über die der Sender über Dritte Merchandising (oder was auch immer) verkauft.

Drittens ist es nachvollziehbar und irgendwie logisch, dass in einem *Seller*forum eine recht einseitige Betrachtungsweise auf Fernabsatzgeschäfte dargestellt wird.

Die einzige Kritik, die ich an dem Beitrag zu üben hätte, wäre die Zahl der unseriösen Shops. M. E. gibt es nicht Hunderte, sondern Tausende unseriöser Shops - zumindest, wenn das ganze sich nicht nur auf Deutschland beschränken soll.

Herzliche Grüße

Carsten

Also erstens unterschreibe ich die Aussage, dass Kunden grundsätzlich lieber nicht jedem blind vertrauen sollten, sondern statt Vorkasse lieber Zahlung per Bankeinzug, Rechnung, Paypal oder Kreditkarte wählen sollten.

Aber der Händler muss dem Kunden (selbst wenn er bescheißen will) blind vertauen ??
Das hier die Meinungen Pro Händler sind ist ja wohl eher klar.
aber in so Berichten werden ale über einen Kamm geschoren,
und ich denke es ist eher die Mehrzahl die seriös arbeitet !

Zweitens haben die Redaktionen rein gar nichts mit irgendwelchen Shops zu tun, über die der Sender über Dritte Merchandising (oder was auch immer) verkauft.

Total egal die geben ihren Namen dafür her,
dann sollte dort schon alles passen !

Hi,

Aber der Händler muss dem Kunden (selbst wenn er bescheißen will) blind vertauen ??

Sorry, aber der Händler ist ein Unternehmer. Selbstverständlich gibt es da Risiken. Aber die hat er ja wohl hoffentlich einkalkuliert. Zudem gibt es ja durchaus Möglichkeiten, sich halbwegs abzusichern.

Das Argument lasse ich nicht gelten. Der Händler hat ungleich mehr Möglichkeiten, sich gegen etwaigen Missbrauch seitens der Kunden zu schützen als der Kunde, der irgendeinem Shop eine Vorkasse-Zahlung per Banküberweisung leistet.

Herzliche Grüße

Carsten

Gabs bei Galileo auch vor kurzem.

Achten Sie bei Shops immer auf:
- SSL-Verschlüsselung
- Siegel (Trusted-Shops)
- bezahlen auf Rechnung


Achso danach wurden dem Verbraucher auch noch seine Rechte erklärt. So kauft jemand im Internet ein Fahrrad, findet es im stationären Fahrradladen billiger, und kann dann natürlich beim Onlinehändler innerhalb der gesetzlichen Frist von seinem Widerrufsrecht gebrauch machen.

Hi,

Achso danach wurden dem Verbraucher auch noch seine Rechte erklärt. So kauft jemand im Internet ein Fahrrad, findet es im stationären Fahrradladen billiger, und kann dann natürlich beim Onlinehändler innerhalb der gesetzlichen Frist von seinem Widerrufsrecht gebrauch machen.

Was ist daran falsch oder verwerflich?

Herzliche Grüße

Carsten

cmweb hat geschrieben:Hi,

Achso danach wurden dem Verbraucher auch noch seine Rechte erklärt. So kauft jemand im Internet ein Fahrrad, findet es im stationären Fahrradladen billiger, und kann dann natürlich beim Onlinehändler innerhalb der gesetzlichen Frist von seinem Widerrufsrecht gebrauch machen.

Was ist daran falsch oder verwerflich?

Herzliche Grüße

Carsten

Dass die Intention des Widerrufsrecht ist, den Kauf widerrufen zu können, falls die Beschaffenheit des Artikels nicht mit dem "Bestellwunsch" übereinstimmt.

Hi,

regalboy hat geschrieben:Dass die Intention des Widerrufsrecht ist, den Kauf widerrufen zu können, falls die Beschaffenheit des Artikels nicht mit dem "Bestellwunsch" übereinstimmt.

§355 BGB kennt keine Reduktion auf die "Beschaffenheit des Artikels": Das Widerrufsrecht ist gegeben und "Der Widerruf muss keine Begründung enthalten [...]" heißt es da einfach nur.

Herzliche Grüße

Carsten

Evolutionsbiologisch gesehen ist jedes Individuum dazu verteufelt, sich gegenüber seinen Mitgeschöpfen einen Vorteil zu verschaffen. Das steckt seit Anbeginn der Entwicklung in unseren Genen. Die überwiegende Mehrheit der Kunden schreckt vor kleinen Betrügereien nicht zurück, wenn die Gelegenheit dazu da und die Wahrscheinlichkeit zur Verantwortung gezogen zu werden gering ist.

Bei Händlern wäre es genauso, wenn sich ein schlechter Ruf nicht auf das Geschäftsergebnis auswirken würde. Ich hatte neulich mit meinem Kartonagelieferanten, den ich schon seit Jahren persönlich kenne und schätze eine Diskussion genau über dieses Theme. Hintergrund war, dass er an 12 verschiedene Onlinehändler durch einen Fehler im Warenwirtschaftssystem jeweils zwei Säcke Verpackungschips mehr geliefert hat als auf dem Lieferschein standen. Davon hat sich nur einer gemeldet.

Ich habe den Bericht auch gesehen und wegen der plumpen Panikmache verärgert. Aber damit muß man wohl leben, weil der Mensch ist wie er ist.

cmweb hat geschrieben:Hi,

regalboy hat geschrieben:Dass die Intention des Widerrufsrecht ist, den Kauf widerrufen zu können, falls die Beschaffenheit des Artikels nicht mit dem "Bestellwunsch" übereinstimmt.

§355 BGB kennt keine Reduktion auf die "Beschaffenheit des Artikels": Das Widerrufsrecht ist gegeben und "Der Widerruf muss keine Begründung enthalten [...]" heißt es da einfach nur.

Herzliche Grüße

Carsten

Ich schrieb:

Dass die Intention* des Widerrufsrecht ist.....

*: = der Gedanke, weswegen man das Gesetz geschaffen hat

vollstrom hat geschrieben:Gerade kam ein Bericht in Akte 2010 über einen Online-Shop, der Kunden bescheisst, Ware zum halben Marktpreis anbietet und nicht liefert. Anbieteradresse ein Kornfeld, Steuernummer geklaut.

Soweit noch ok. Beim Schlußwort ist mir allerdings der Hut hochgegangen:

- Es gibt hunderte solcher Shops
- Man kann seriöse Shops nie von unserlösen Shops unterscheiden
- Es gibt keine Gütesiegel, die es möglich machen, einen seriösen Shop zu erkennen
- "Zahlen Sie niemals per Vorkasse"
- "Wickeln Sie den Kauf Zug um Zug ab und zahlen per Paypal"

Es wurde nur von einer Vorkasse-Mafia gesprochen. Ist eigentlich immer nur eine Berichterstattung möglich, die alle Shopbetreiber in die Betrügertonne tritt?

Sind doch die Geil ist Geiz Kunden selbst schuld, wenn Sie in solchen Shops bestellen.

Na was bringt mehr Einschaltquote ? Die bösen Shop Betreiber oder die 100 0000 bösen Kunden die nicht zahlen? Das 2 will doch niemand sehen. Wir haben damals nach der Galileo Nummer einen Brief zum Sender verfasst. Indem stand geschrieben - das wir 6 Monate für alle auf Rechnung anbieten - er für die Schäden aufkommt und dann mal berichten kann wie viele Betrüger Kunden im Netz rum laufen und wie hoch der Schaden ist nach 6 Monaten. Die haben noch nicht mal geantwortet.

In dem Brief stand auch geschrieben was wir von diesen Sendungen halten und das die auch indirekt unserer Firma Schaden.

Hi,

tja, was nutzt Dir die Intention?

Im übrigen ist nach meinem Kenntnisstand das Widerrufsrecht darauf zurückzuführen, dass der Gesetzgeber den Kunden im Fernabsatzgeschäft dem Kunden in einem Ladengeschäft gleichstellen möchte. Im Ladengeschäft kann er den Artikel begutachten, ehe er ihn kauft. Im Fernabsatz ist das nicht möglich, deshalb erwirbt der Kunde dort das Widerrufsrecht, das lt. Gesetz keinerlei Begründung bedarf.

Völlig egal, ob der Artikel nicht gefällt, der Preis im nachhinein als zu hoch erachtet wird oder ob der Kunde es sich aus welchen Gründen auch immer anders überlegt hat: Er darf den Kaufvertrag widerrufen.

Klar ärgern wir Versandhändler uns alle über solche Widerrufe. Aber so ist doch nunmal die Gesetzeslage. Und wir wissen doch, worauf wir uns in unserem Job und bei der Ausübung unseres Unternehmens einlassen...!?

Wo liegt denn der Sinn darüber, sich über Dritte zu beklagen, weil sie unsere potentiellen Kunden auf das ihnen zustehende Widerrufsrecht informieren? Das müssen wir doch sogar *selbst* tun...

Herzliche Grüße

Carsten

Beitrag von Akte 2010:
Abzockfalle Vorkasse

Entsprechender Thread im Sat1-Forum:
Vorkasse bei Internetbestellungen