Hallo,

beim Unkraut abflämmen um die Halle ist leider die Gasflasche umgefallen und ist aufs Pflaster gehauen. Dabei ist das Ventil beschädigt worden und das Gas ist rausgezischt. Leider hat meine Frau dann die Feuerwehr gerufen. Die hat nun eine Rechnung geschickt. Welcher Versicherung könnte man das ggf. melden? Vielleicht betriebliche Haftpflicht?

Mit welchem Grund schickt die Feuerwehr eine Rechnung? Lebst du in einem Staat, in dem Gefahrenabwehr keine hoheitliche Aufgabe ist?

Wenn du mit deinem Auto verunfallst bekommst du ja auch eine Rechnung von der Feuerwehr, die das Öl aufnimmt (die aber dann wiederum die Versicherung zahlt).

Haftpflicht setzt immer Verschulden nach 823 BGB sowie einen geschädigten Dritten voraus - das kann ich hier nicht erkennen.
Schau mal in Deiner Inhalts- und/oder Gebäudefeuervers. nach, was dort vereinbart gilt. Eventuell würde ich den Ball aber fein flach halten, das Abflammen von Unkraut ist m.E. nicht erlaubt und Du könntest Dir ggf. ein Eigentor schießen, wenn Du bei der Versicherung eine grob fahrlässige Verwendung von Gas "zugibst" ... sofern die überhaupt etwas von gelagerten gasflaschen wissen
Ach so, noch ne Idee, was hast Du für eine Umwelthaftpflichtvers. ?

Umwelthaftpflichtversicherung habe ich nicht. Aber ich habe mal Gärtner gelernt, da war das Abflämmen von Unkraut absolut üblich. Die Abflämmgeräte gibt es in jedem Gartenmarkt zu kaufen. Sollte also kein Problem sein.

Wichtig ist, was in den Feuerverträgen steht, im Zweifel interessiert den Versicherer das absolut nicht, was üblich oder unüblich ist...leider

regalboy hat geschrieben:Wenn du mit deinem Auto verunfallst bekommst du ja auch eine Rechnung von der Feuerwehr, die das Öl aufnimmt (die aber dann wiederum die Versicherung zahlt).

Ja. Ist aber halt was völlig anderes. Wenn man zur Gefahrenabwehr die Feuerwehr ruft, muss man das eigentlich nicht zahlen. Wenn dein Haus brennt, musst du auch nicht zahlen. Bzw. man hat es schon bezahlt, und zwar über die erhobenen Steuern. Ein Gasleck ist eigentlich ein klassischer Fall einer Gefahrenabwehr. Von daher wäre die Begründung interessant. Wenn jemand die Situation falsch einschätzt (nicht böswillig) oder übervorsichtig reagiert, dann sollte ihm das nicht zum Vorwurf gemacht werden. Von daher würde ich, abhängig von der Begründung, Widerspruch einlegen.

Um wieviel gehts denn eigentlich?

300 Euro

Also bei 300 € würde ich gar nicht überlegen, sondern selber zahlen. Shit happens!

Ich zum Beispiel habe in der Wohngebäudeversicherung eine SB von 500,- vereinbart, Prämie wurde um einiges kleiner und wenn mir die Bude abfackelt dürften die 500,- auch nicht die Rolle spielen.

Solltest du auch eine SB haben, erledigt sich das idR so oder so schon. Darüber weiß ich nicht, ob die Versicherung dich intern nicht "anzählt" und bei Gelegenheit vor die Türe setzt.

Naja 300 € geht ja noch. Als bei uns auf dem Grundstück wegen eines Wasserrohrbruchs die unterirdische Gasleitung vom Bagger durchgerissen wurde, haben sie die halbe Straße evakuiert und waren mit Feuerwehr, Katastrophenschutz und Unfallwagen prophylaktisch angerückt. Ich habe den mir bekannten Bauunternehmer später gefragt, was das gekostet hat, aber er hat keine Rechnung bekommen. Sowas gehört wohl zu den hoheitlichen Aufgaben genauso wie der Polizeieinsatz bei Atommülltransporten. Aber er mußte die Reparatur der Gasleitung bezahlen.

Ja, 300 Euro geht noch. Aber da ich nun mal jedes Jahr ein Vermögen für Versicherungen hinblättere, dachte ich, vielleicht könnte eine dieser Versicherungen auch mal einen Nutzen haben.

Ich will mich jetzt nicht mit der Statdverwaltung oder der Freiwilligen Feuerwehr streiten. Bin froh, dass es noch Leute gibt die sowas machen. Wir haben den Einsatz verursacht, also muss er auch bezahlt werden. Hätte es die Versicherung übernommen wäre es gut gewesen. Aber so werde ich den Betrag nun selbst bezahlen.