Aber die Einstellung, sich an den Bedürfnissen des Kunden zu orientieren ist ja für Dienstleister schon immer gültig gewesen. Und zwar generationenübergreifend.
Und das ist ja das Dilemma, dass man immer hört, der verdammte Kunden hat jetzt endlich mal wieder in den Läden zu kaufen, sonst er es selber schuld, wenn es keine mehr gibt.

Wolkenspiel hat geschrieben:Aber die Einstellung, sich an den Bedürfnissen des Kunden zu orientieren ist ja für Dienstleister schon immer gültig gewesen. Und zwar generationenübergreifend.
Und das ist ja das Dilemma, dass man immer hört, der verdammte Kunden hat jetzt endlich mal wieder in den Läden zu kaufen, sonst er es selber schuld, wenn es keine mehr gibt.

Aber die Grenzen verschieben sich zusehends. Niemand kann die Entwicklung rückgängig machen. Zumal sie ja längst noch nicht abgeschlossen ist. Ich halte es für eine Mär, dass der lokale Einzelhändler wirklich wettbewerbsfähig wäre, wenn er nur die richtigen Maßnahmen ergriffe. Den "ich erwarte sämtliche Alternativen"-Anspruch kann so jemand einfach nicht erfüllen.

Selbst erlebte Beispiele:

Kleine Bäckerei, morgens um 9. Mutter mit Tochter auf dem Weg zum Kiga. In der Auslage mind 15 Brote, 6-8 Sorten Brötchen (auch belegt), etliche Teilchen und sogar schon Kuchen. Tochter: "Mehr haben die nicht"? Mutter "Die haben eben nicht so eine grosse Auswahl. Wir fahren lieber zu Real" 6 km entfernt auf der grünen Wiese.

Cafe in der Innenstadt, mittags. Zwei Junge Frauen.
"Hallo 2 Coffee go"
"Mit Milch?"
"Ja, haben sie Lactosefreie?"
"Ja"
"Die von XYZ?"
"Nein, von XXX"...
"Nee, dann doch keinen Kaffee".

Im Rausgehen die Eine zur Anderen "Boah was für ein laden" nicht mal die Milch von XYZ haben die"!

Für Viele zwei sehr gute Beispiele dafür, wie wenig der Handel sich um die Bedürfnisse des Kunden schert. Für mich übertriebenes Anspruchsdenken. Aber das zu sagen grenzt ja schon fast an Internethandel-Blasphemie.

PS: Der Bäcker im Real schmeißt jeden Abend um 22:00Uhr über 30 Brote weg. Die Philosophie dort lautet: "Auch der letzte Kunde muss noch die vollständige Auswahl haben". Der Abfallcontainer für das Brot und die anderen Backwaren ist fest verschlossen! Könnte sonst....nein, keine Ratten, Menschen anlocken.

Ja, mag ja alles sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Amazoneinkauf einfacher und unkomplizierter ist als ein Einkauf in der Fußgängerzone bei einem Kleinkrauter, der nichts hat/nichts besorgen kann oder will/zu teuer ist. Oder nicht in der Fußgängerzone, sondern in der Eifel, siehe Fossi.

Atuelles Beispiel:

Neuer Gefrierschrank soll online 440 € kosten...offline hier lokal 590 €(gleiches Modell)
Händler drauf angesprochen "Ja, aber bei mir können sie den Kühlschrank ja direkt anfassen, dass können Sie online nicht und daher bin ich teurer"

roemerhaardesign hat geschrieben: PS: Der Bäcker im Real schmeißt jeden Abend um 22:00Uhr über 30 Brote weg. Die Philosophie dort lautet: "Auch der letzte Kunde muss noch die vollständige Auswahl haben". Der Abfallcontainer für das Brot und die anderen Backwaren ist fest verschlossen! Könnte sonst....nein, keine Ratten, Menschen anlocken.

In Frankreich gibt es jetzt ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung von Supermärkten:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... frankreich
Unser Büro/Lager befindet sich neben einem Lidl Markt. Da kommt täglich ein Transporter von den 'Tafeln Deutschland' vorbei der abgelaufene Lebensmittel und Backwaren abholt.

Andre (KM) hat geschrieben:Atuelles Beispiel:

Neuer Gefrierschrank soll online 440 € kosten...offline hier lokal 590 €(gleiches Modell)
Händler drauf angesprochen "Ja, aber bei mir können sie den Kühlschrank ja direkt anfassen, dass können Sie online nicht und daher bin ich teurer"

Kann ich hier in meiner Region gerade bei Elektroartikeln bestätigen. Selbst bei den "Supertollen" Wochenangebote sind diese oft teurer als Online zum "normalen" Preis.

Wolkenspiel hat geschrieben:Ja, mag ja alles sein, hat aber nichts damit zu tun, dass der Amazoneinkauf einfacher und unkomplizierter ist als ein Einkauf in der Fußgängerzone bei einem Kleinkrauter, der nichts hat/nichts besorgen kann oder will/zu teuer ist. Oder nicht in der Fußgängerzone, sondern in der Eifel, siehe Fossi.

Meine Worte....die Uhr lässt sich nicht zurückdrehen. Ich zweifel lediglich an, dass der Kleinkrauter überhaupt eine Überlebenschance hatte. Dazu hat sich der Leistungsanspruch viel zu sehr verändert.

Darum sollten wir vielleicht nicht immer so tun, als wüßten wir alles besser und uns hämische Bemerkungen zu Unvermögen derjenigen vielleicht besser verkneifen.
Es heißt nicht umsonst: "Man trifft sich immer 2 mal im Leben".
Ich habe es vermutlich schon mal geschrieben, wir kleinen Online-Händler werden zum Aussterben nicht mal annähernd so lange brauchen, wie der lokale Handel gebraucht hat um groß zu werden. Ein kleiner Teil wird längerfristig gesund überleben aber den Meisten prophezeihe ich Altersarmut.

costumes hat geschrieben:

roemerhaardesign hat geschrieben: PS: Der Bäcker im Real schmeißt jeden Abend um 22:00Uhr über 30 Brote weg. Die Philosophie dort lautet: "Auch der letzte Kunde muss noch die vollständige Auswahl haben". Der Abfallcontainer für das Brot und die anderen Backwaren ist fest verschlossen! Könnte sonst....nein, keine Ratten, Menschen anlocken.

In Frankreich gibt es jetzt ein Gesetz gegen Lebensmittelverschwendung von Supermärkten:
http://www.zeit.de/politik/ausland/2015 ... frankreich
Unser Büro/Lager befindet sich neben einem Lidl Markt. Da kommt täglich ein Transporter von den 'Tafeln Deutschland' vorbei der abgelaufene Lebensmittel und Backwaren abholt.

Solch ein Gesetz fände ich toll!

Ein Gesetz nutzt da gar nix, denn auch in Frankreich werden (natürlich!) trotzdem von Supermärkten Lebensmittel vernichtet. Da muss man sich gar nichts vormachen.
Und mit Häme das auch wieder nix zu tun, es ist einfach nur Sprachlosigkeit ob solcher Arroganz, die mir da manchmal entgegen kommt. Ich habe in einer FB Gruppe mit Einzelhändlern meiner Heimatstadt diskutiert - kannste vergessen. Das Einzige, was da kommt, ist: Der Kunde muss umdenken!! Wenn er eine Innenstadt will, dann muss er hier auch kaufen. Punkt.
Selbst wenn diese Händler keine Zukunft haben (die hätten sie vielleicht oft auch ohne Internet nicht ), dann ist das halt so und man muss es akzeptieren. Die Lösung ist nicht: der böse Kunde darf nicht mehr bei Amazon bestellen. Wenn ich dann frage: Naja, aber wenn er es denn doch macht?, dann kommt wieder nix.
Wenn ich mich darüber aufregen, ist das keine Häme, sondern Fassungslosigkeit. Warum kann man nicht einfach sagen: ja, scheisse gelaufen mit diesem Internet, aber ich kann die Kunden verstehen, es ist ja nunmal auch einfacher als Berufstätiger sich das Zeug von Amazon vor die Türe stellen zu lassen mit der Option, es konstenlos wieder abholen zu lassen ohne doofe Diskutiererei. Da gibts doch gar nix zu verklären. Is ja nunmal Fakt.
Und das Beste ist ja auch, dass wir Onlinehändler zu diesem Service, sprich Widerruf ohne Wenn und Aber, vom Gesetz gezwungen werden!
Sagt ja keiner, dass das ein stationärer Händler nicht auch leisten kann. Machen sie aber nicht. Ich kenne jedenfalls keinen, der Ware einfach so gegen Kohle ohne Widerrede zurück nimmt. Oder angebrochene Kosmetik oder stinkige Kleidung.

das gesetz hilft auch nicht viel weiter, war erst im fernsehen: nur 7 oder 8 prozent werden vom handel weggeworfen, rund 20% in restaurants und über 40% zuhause.

und die paar prozente vom handel werden zum größten teil schon von tafeln usw... verwertet oder sind richtig verdorben.

also das umdenken müsste zuhause beginnen.

Wolkenspiel hat geschrieben: Wenn ich mich darüber aufregen, ist das keine Häme, sondern Fassungslosigkeit. ......

So, erstmal das Kalumet rausholen! Dich speziell habe ich mit meinem Hinweis auf die Häme doch gar nicht gemeint. Du warst nur zufällig der Empfänger der Nachricht. Ich bin nicht böse Zumindest nicht immer Aber man muss auch in diesem Forum nicht lange danach suchen.

Ansonsten sind wir Beide keineswegs über Kreuz. Den bequemen, selbstgefälligen Händler oder Dienstleister kann ich genau so wenig ab, wie Du. Und ich habe tagtäglich mit ihnen zu tun.

Aber ich kenne eben auch die fleißigen, weltoffenen und umtriebigen, deren Ladenmieten und weiteren Kosten eben doch höher sind als die Lagermieten der reinen Onlinehändler (Achtung, wir sind Beides. Ich weiss, wovon ich rede ) Denen mit Häme zu begegnen, (nicht DU) ist schon bitter.

Und eben die schaffen es i.d.R. eben nicht, den Kampf zu gewinnen.
Wir betreiben ja Salon, lokalen Verkauf und Online-Lager im gleichen Gebäude. Allerdings unter 2 verschiedenen Hausnummern. Während der Salon vom regulären Außendienst besucht wird, der Mittwochs einen Maschinenpreis von 200,-€ - ohne jede Rabattoption, auch nicht auf Nachfrage - aufruft, erscheint am Montag danach (Salon geschlossen) der Key-Accounter des gleichen Unternehmens im Shop und bietet UNGEFRAGT respektable Rabatte schon ab 10 Maschinen an.

Das ist einfach der Wandel der Zeit. Die Einen verschwinden und Andere tauchen auf. Wir schaden mit unseren lokalen Angeboten den anderen Händlern in der Stadt.Wir subventionieren einfach quer! Aber die Anderen können das nicht oder wissen es nicht besser. Deshalb sind sie aber nicht dümmer als wir.

Die Pauschalisierung "der (eher unfähige) lokale Händler" gegen den "(einfach cleveren) Onlinehändler" ist es, die mich stört.

roemerhaardesign hat geschrieben:

Wolkenspiel hat geschrieben: Wenn ich mich darüber aufregen, ist das keine Häme, sondern Fassungslosigkeit. ......

Aber man muss auch in diesem Forum nicht lange danach suchen.

....

Danke erstmal für deine Beiträge in diesem Thema. Du sprichst mir aus der Seele.

Das was du mit dem obigen Zitat ansprichst, den Umgangston hier, hat mich auch gewundert seit ich, seit kurzem, regelmäßig hier ins Forum schaue... Sehr oft findet man ziemlich herablassende, arrogante Antworten. Ich betreibe, wie du, auch offline Läden, und solch eine Art habe ich unter dort unter Geschäftsleuten noch nicht kennengelernt.
Finde ich etwas befremdlich in einem Forum, das davon lebt daß Menschen sich helfen.

eiscafe hat geschrieben:Sehr oft findet man ziemlich herablassende, arrogante Antworten.

Leider.

1. Heute noch, über Xing.
2. Mein Arbeitgeber benötigt das Internet.
3. Mehreren Tausenden.
4. Genausoviel, wie die "reale Welt".
5. Mir persönlich? 0,00 €, genau wie die Spende vom "stationären Handel"
6. Zählt mein Sofa im Wohnzimmer als "vor Ort"?
7. Top.
8. Ja... ?
9. Verkehrsberuhigt? Grün? Genau wie vorher? Ich versteh die Frage nicht, warum genau sollte das passieren?
10: ...weil Online-Unternehmen ja keine Steuern zahlen.


Der "Flyer" disqualifiziert sich intelektuell selber mit der URL am Ende.

Fazit: Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.

Michael_touriDat hat geschrieben:.....


Der "Flyer" disqualifiziert sich intelektuell selber mit der URL am Ende.

naja, so richtig durchdacht sind deine Antworten darauf aber auch nicht...

eiscafe hat geschrieben:

Michael_touriDat hat geschrieben:.....


Der "Flyer" disqualifiziert sich intelektuell selber mit der URL am Ende.

naja, so richtig durchdacht sind deine Antworten darauf aber auch nicht...

Wirklich schlimm wäre es aber, er würde sich intellektuell disqualifizieren. Da haben die Macher ja echt noch einmal Glück gehabt.

Immer wenn man denkt, es geht nicht noch dümmer, kommt jemand und machts: Stat. Händler verlangt Eintritt
Aber das Beste in dem Bericht ist das hier:

Im Gegensatz zu einem Internetshop muss der Inhaber des Geschenkeladens "Ideenreich" Miete für sein Schaufenster und den angeschlossenen Laden zahlen.

Wo kommt eigentlich dieses Ammenmärchen her, dass Onlinehändler ihre Lagerfläche geschenkt bekommen? Das, was ich an Miete zahle, dafür könnte ich mir ein Ladengeschäft in Heidelberg in bester Lage anmieten. Und müsste einige Angestellte weniger bezahlen.
Ach so, und hier der zum Laden zugehörige Onlineshop: Klick

Wolkenspiel hat geschrieben: Ach so, und hier der zum Laden zugehörige Onlineshop: Klick

Mit den rechtlichen Erfordernissen scheint er sich weniger befasst zu haben.

Dafür zahlt er aber wenigstens Miete!
Naja, aber eigentlich hat er doch an alles gedacht: Textilkennzeichnung, WRB usw.
Darum geht es ja auch nicht.

Versuch mal in einer Artikelbezeichnung die Versandkosten in Erfahrung zu bringen.
Lieferzeit? Nur mal so auf die schnelle.