Moin zusammen,

da der alte Thread (http://www.sellerforum.de/suchecke-ding ... 1-s40.html) leider geschlossen wurde, kurz einmal die Frage:

Würde gerne die Packvorgänge aufzeichnen.

Artikel sollten scharf dargestellt werden können, bis zu Artikeln Größe einer 1-Euro-Münze.

Kabelgebunden/-los ist zweitrangig.

Habt ihr da zufällig Tipps für bezahlbare Lösungen? Hard/Software?

Ich kenne das nur von vollautomatischen Systemen wo die Pakete über Rollenbahnen laufen. Ich nehme einmal an du brauchst einen Arbeitsplatz wo eine Kamera oben montiert wird und der Mitarbeiter "manuell" ein Foto macht bzw. den Auslöser drückt?

Sagt mal ist das eigentlich wirklich so schlimm geworden?
Ich hab damals meine Lehre bei einem Versandhändler mit 2000-2500 Aufträgen am Tag gemacht und da gabs auch keine Videoüberwachung vom packen. Klar, allgemeine Videoüberwachung ja. Aber vom reinen Versandprozess?

SoLaWi hat geschrieben:Sagt mal ist das eigentlich wirklich so schlimm geworden?
Ich hab damals meine Lehre bei einem Versandhändler mit 2000-2500 Aufträgen am Tag gemacht und da gabs auch keine Videoüberwachung vom packen. Klar, allgemeine Videoüberwachung ja. Aber vom reinen Versandprozess?

Ja, ist so schlimm geworden.
Besonders schlimm ist es aber in den Fällen, wo man nicht weiß ob der Kunde gratis Ware haben will oder der Packer Flüchtigkeitsfehler macht.

Hänge mich daher auch dran.

Je kleiner und teurer die Waren, unso eher “verschwindet“ plötzlich was.

Ob ein videoüberwachter Packtisch im Streitfall wirklich hilft?
Jedes Paket kann man nachträglich nochmal ändern und der Packtisch ist nur eine Momentaufnahme eines langen Paketlebenslaufes. Wenn man da nicht die ganze Nummer vom Verpacken bis zur Übergabe ab den Logistiker lückenlos dokumentiert, ist es vermutlich vergebens bzw nicht rechtlich nutzbar.

Fürs eigene Gewissen oder interne Kontrollzwecke könnte man es dennoch in Betracht ziehen.

Ich bin nach wie vor der Meinung, dass die meisten Packfehler tatsächlich vom Versender verursacht werden. Die Betrugsfälle seitens der Kunden sind dagegen wahrscheinlich vernachlässigbar. Ich war mir nicht nur einmal 100% sicher, dass ich den Artikel eingepackt habe, was sich dann im Nachhinein als Irrtum entpuppte. Von daher zur Überwachung der Packer o.k. wenn es nötig ist, aber Betrugsfälle wird man damit nicht großartig eindämmen.

Ich glaube ja persönlich, dass das größere Problem auch in Zukunft die Langfinger bei den Logistikunternehmen sein werden.

Gut, Kunden von kleinpreisigen Waren ohne Versandnachweis in Verbindung mit PP sind zum kotzen. Aber sonst hab ich eigentlich nur ehrliche Kunden zum Glück.

Hatte früher mal das Glück, dass ich ein Paket via DPD verschickt hab (Privatverkauf). Eine DSLR. Angekommen war ein Holzblock. Tjoa am Ende stand ich vor Gericht und aus Mangel... Gibt nur 2 Optionen. Meine Mutter (wo das Paket einen halben Tag stand) oder DPD... Beiden schenk ich kein Vertrauen

Verlust auf dem Transportweg kann man aber auch durch hochwertige Kartonagen und individualisiertes Paketband ausschließen, bzw. (nicht gerichtssicher) nachweisen.

Ja, man kann mit der Überwachung keine gerichtsfeste Beweisführung haben.

Aber es ist gut zu wissen, ob der Fehler beim Packer lag oder ob sich der Kunde bereichert hat.

Und wenn dann zum 5. Mal nachzuweisen ist, dass der Packer falsch gepackt hat....

Ich mach mir's einfacher: Wenn ein Artikel angeblich nicht im Paket war hilft ein Blick in die WaWi (Sollbestand) und ein zweiter Blick ins Regal (Istbestand).
Bisher war immer Istbestand = Sollbestand + reklamierte Fehlmenge...

Wir nutzen an allen Packtischen HD Kameras mit Dauerbetrieb. Es geht dabei um 2 Dinge, Optimierung, bzw durch das Wissen darum die Packer zu mehr Aufmerksamkeit zu bewegen, hat wunderbar geklappt von ~1 Anfrage pro Tag auf vielleicht 1 alle 2 Wochen. Es ist jedoch auch immer wieder mal der Fall, dass ein Artikel dennoch fehlt - fehlen soll. Dies ist natürlich nicht vor Gericht nutzbar, aber man hat zumindest einen Punkt wo man es anschneiden könnte und beim erwähnen doch einige Kunden sich plötzlich nie wieder melden.

Woody-HH hat geschrieben:Ich mach mir's einfacher: Wenn ein Artikel angeblich nicht im Paket war hilft ein Blick in die WaWi (Sollbestand) und ein zweiter Blick ins Regal (Istbestand).
Bisher war immer Istbestand = Sollbestand + reklamierte Fehlmenge...

Ich begnüge mich ja mit einem Blick auf das Gewicht. Dank Einschreiben-Luftpost ist das bei mir ja vorhanden.

Woody-HH hat geschrieben:Ich mach mir's einfacher: Wenn ein Artikel angeblich nicht im Paket war hilft ein Blick in die WaWi (Sollbestand) und ein zweiter Blick ins Regal (Istbestand).
Bisher war immer Istbestand = Sollbestand + reklamierte Fehlmenge...

Dazu bedarf es einer Echtzeit-Bestandsführung in allen Bereichen. Bruch z.B. muss genauso unmittelbar zur Bestanskorrektur führen wie der Wareneingang. Und wenn ich mir vorstelle, wir vereinnahmen einige Paletten mit Ware, ist es, zumindest bei uns, nicht möglich diese Ware direkt mit dem Scanvorgang im Regal zu haben. Wenn aber im Zeitraum zwischen Scannen und verräumen jemand aus dem Büro solch eine Reklamation bearbeitet, kann es schon ein Problem geben.

Wir gehen zunächst von einem Packfehler aus. Denn eine Kundin, die bei der 10. Bestellung plötzlich einen fehlenden Artikel im Wert von 10,-€ reklamiert wird uns vermutlich nicht schädigen wollen. Erst bei wiederholten Reklamationen oder einem höheren Warenwert, würden wir Zeit aufwenden, den Dingen auf den Grund zu gehen. Die haben wir aber zum Glück nicht.

Hier ist ein Tipp, der potentielle Betrüger abschreckt und zudem nichts kostet.

Packt einfach auf Euren Lieferschein / Rechnung einen zusätzlichen Barcode mit einer Zufallsnummer oder z.B. der Bestellnummer mit einem Präfix und Suffix und schreibt dort noch gross Videokontrollnummer drauf.

Wenn ein Kunde sich beschwert, dass die Ware nicht da ist, dann bittet Ihr ihn, nochmals zu überprüfen, ob die Ware nicht doch im Paket war, und fragt nach der Videokontrollnummer.

Wenn der Kunde dann tatsächlich mit der Nummer herüberrückt, dann würde ich zumindest den Lagerbestand kontrollieren, ob man einen Überbestand hat.

Ich kenne es von einem bekannten Unternehmen welches zu den besten Zeiten ca. 30 solche Fehler die Woche hatte - und seitdem die fiktive Videokontrollnummer aufgedruckt ist, sind es nahezu null weil die meisten Endkunden dann doch zuviel Angst haben zu bescheissen oder einfach nochmals ins Paket schauen, ob die Ware nicht doch dabei war.

VIPLASER hat geschrieben:Hier ist ein Tipp, der potentielle Betrüger abschreckt und zudem nichts kostet.

Packt einfach auf Euren Lieferschein / Rechnung einen zusätzlichen Barcode mit einer Zufallsnummer oder z.B. der Bestellnummer mit einem Präfix und Suffix und schreibt dort noch gross Videokontrollnummer drauf.

Wenn ein Kunde sich beschwert, dass die Ware nicht da ist, dann bittet Ihr ihn, nochmals zu überprüfen, ob die Ware nicht doch im Paket war, und fragt nach der Videokontrollnummer.

Wenn der Kunde dann tatsächlich mit der Nummer herüberrückt, dann würde ich zumindest den Lagerbestand kontrollieren, ob man einen Überbestand hat.

Ich kenne es von einem bekannten Unternehmen welches zu den besten Zeiten ca. 30 solche Fehler die Woche hatte - und seitdem die fiktive Videokontrollnummer aufgedruckt ist, sind es nahezu null weil die meisten Endkunden dann doch zuviel Angst haben zu bescheissen oder einfach nochmals ins Paket schauen, ob die Ware nicht doch dabei war.

Hoffentlich ist dieser Beitrag nicht googelbar

Hey zusammen,

erstmal danke für die vielen Antworten!

Mir geht es (primär) nicht darum, diese Aufzeichnungen als Be-/Nachweis vor Gericht zu verwenden, sondern zu eigenen Kontroll- und Prüfungszwecken.

Im Streitfall könnte man es natürlich ggü. Logistiker/Versicherung auch vor Gericht verwerten, wobei ich nicht davon ausgehe, dass es Bestandskraft hat. << Soll aber bitte zu keiner rechtlichen Diskussion kommen!

@Mitleser (und andere): Habt ihr Hardwaretipps? Mit welcher Software arbeitet ihr (Aufzeichnung z.B. durchgehend per Tastenkombination). Lassen sich auch kleine Gegenstände (bspw. 1 Euromünze) auch noch erkennen?

putinru hat geschrieben:Hoffentlich ist dieser Beitrag nicht googelbar

Doch, der ganze Thread ist für alle schön sichtbar im Netz. Und alle anderen zu diesem Thema auch. Unverantwortlich.

Frank D. hat geschrieben:

putinru hat geschrieben:Hoffentlich ist dieser Beitrag nicht googelbar

Doch, der ganze Thread ist für alle schön sichtbar im Netz. Und alle anderen zu diesem Thema auch. Unverantwortlich.

Dann hol Dir doch mal eine Plus-Mitgliedschaft, dann kannst Du auch Threads verfassen die nicht von Google einsehbar sind

Wir machen das auch - über eine Synology Station und normale FullHD Kameras (POE).
Funktioniert bestens.

Die Position entscheidet dann über die "Sichtbarkeit" des Vorgangs.
Plenty trackt den Warenausgang beim Versand, damit kann ich dann zielgenau auf die "Bänder" schauen.