- Kein Steuerberater
Quelle? Selbst wenn es in China keine Steuerberater geben WÜRDE (es gibt sie natürlich!) - Du brauchst hier auch keinen. Siehe Ralf. Auch Du kannst alles alleine machen und Dir diese Kosten sparen.
Natürlich braucht man hier keinen Steuerberater, nur wenn man es selbst macht geht die eigene Arbeitszeit drauf - nicht unerhebliche Arbeitszeit. Zudem läuft man mit steigender Betriebsgröße (Angestellte) und komplizierterer Kauf / Importvorgänge Gefahr, die steuerrechtliche Abwicklung falsch zu machen.
- Keine WEEE-Reg. Registrierung
Da kenne ich mich nicht aus.
Ist mit hohen Gebühren behaftet - jede Marke, die in den Verkehr gebracht wird, muss registriert sein, zudem Zahlungen je KG Elektroschrott. Zudem monatliche Anmeldung.
- Keine Verpackungsverordnung
Die Händler, die sich von Chinaverkäufern angegriffen fühlen, sind meinst die, die eh nicht groß im Geschäft sind. Von daher sind die Kosten dafür entsprechend gering.
Die Kosten für Plastikverpackungen sind sehr hoch, die für Pappe / Papier gering.
Die Kosten fallen aber prozentual unabhängig von der Betriebsgröße / Umsatz an.
Hier auf die Umsatzgröße abzustellen, wie du es tust, ist sinnbefreit.
Zumal für WEEE und Verpackungsverordnung gilt, dass diese nur mit einem erheblichen Buchhaltungsaufwand korrekt anmeldbar sind - es muss ja zu jedem Artikel die exakte Gebühr abgeführt werden & auch nachweisbar sein.
Für "die Großen" mit SAP kein Problem. Für die kleinen Verkäufer entgegen deiner Aussage aber ein großer Aufwand.
- Keine Umsatzsteuer
Quelle? Natürlich gibt es auch in China Umsatzsteuer, der Satz liegt ebenso bei 19%
Von der chinesischen Umsatzsteuer ist doch gar nicht die Rede. Sondern von der deutschen Umsatzsteuer, die sowohl von den China-Versendern, die direkt aus dem Ausland versenden, aber auch von denen mit Fulfilment aufgrund der Steuerhinterziehung quasi nie gezahlt wird.
- Keine Einfuhrumsatzsteuer
für was? Du musst das doch auch nicht bezahlen, wenn DU ins Ausland exportierst.
Was ist das für eine Logik? Natürlich muss man beim der Ausfuhr keine Einfuhrumsatzsteuer zahlen. Das sagt ja alleine schon der Name Einfuhrumsatzsteuer aus.
Sondern die Einfuhrumsatzsteuer muss vom deutschen Kunden gezahlt werden, wenn er die Ware direkt aus dem Ausland erhält oder vom Händler, wenn er in die EU importiert.
Im ersteren Fall kommt es aber oftmals zur Falschdeklaration durch den Versender und es wird deswegen keine Einfuhrumsatzsteuer erhoben. Im zweiten Fall wird wohl u.a. aufgrund der UK-Importmöglichkeiten ebenfalls keine Einfuhrumsatzsteuer gezahlt.
=> Alles zu Umsatzsteuer und Einfuhrumsatzsteuer gesagte gibt einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegenüber dem ehrlichen hiesigen Verkäufer.
- Keine Einkommensteuer
Quelle? Natürlich müssen Chinesen Einkommensteuer bezahlen.
Ja, das müssen sie. Zwischen "müssen" und "tun" liegt aber noch ein großer Unterschied.
- Keine Abmahnungen
Ja, die Gefahr ist da und blöd. Kann man in D aber auch einigermaßen vermeiden.
Kann man zwar in Deutschland einigermaßen vermeiden, wenn man wie du z. B. nur eine geringe Anzahl Artikel verkauf und nicht über Plattformen anbietet. Für die meisten Händler, insbesondere wenn über Plattformen, auf denen bestimmte Formalien nicht richtig angezeigt werden, sowie Elektronikgeräte, die importiert werden, ist diese Gefahr jedoch latent da.
"100% abmahnsicher" gibt es in dem Bereich nicht. Und wenn man die Sicherheit herstellt hat man wiederum hohe eigene Arbeitszeit-Kosten durch "auf dem Laufenden halten", Anwaltskosten zur Beratung & u.a. erhöhte Konfektionierungskosten mit Anleitung, Rechtstexten, Adressangaben auf Packung UND DEM PRODUKT, etc.
- Keine teure Krankenkasse für Selbstständige
Quelle? Natürlich müssen Chinesen Krankenkasse UND auch Arbeitslosenversicherung bezahlen. Und was ist "Teuer"? Ja, wenn Du mit Deinem Verdienst so gerade eben an der Höchstsatzgrenze kratzt, ist das "teuer". Wenn Du aber gut im Geschäft bist, ist das relativ. Und da wir diesbezüglich in einem Solidarsystem leben, muss es halt jeder zahlen. Wenn Du das nicht möchtest, gehst Du halt in die PKV, wenn Dir das günstiger vorkommt. KEINE Krankenkassenkosten sind aber doch keine Option, oder?
Warum spielst du immer auf "die gut im Geschäft sind" an?
Es gibt zehntausende Händler, die nicht so gut wie du im Geschäft sind.
- Günstige Arbeiter vor Ort in China, die alles verpacken.
Stimmt, das Lohnniveau ist hier höher, das ist ein entscheidender Vorteil der Chinahändler. Aber auch dort gibt es mittlerweile Handelskonzerne, die Druck machen und Fabriken unter Druck setzen, die Sozialstandards zu heben und sich BSCI zertifizieren zu lassen. Diese Unternehmen befinden sich, was das angeht, auf Weltstandard.
Eine tolle Verallgemeinerung. Warst du selbst schon mal in China und hast dir die Lohn- und Lebensumstände dort angesehen? Natürlich gibt es eine geringe Anzahl an Vorzeigefirmen. Das sind wie du ja selbst schreibst Konzerne und nicht die normale einfache kleine 1-Mann-Firma bis zu den ganzen großen Firmen, in denen immer noch ausgebeutet wird. Bzw. selbst bei Vorzeigefirmen der Lohn nur ca. 1/3 von dem hiesigen Lohn beträgt. Bei den anderen Firmen kannst du von 1/5 bis 1/10 ausgehen.