Hallo Zusammen,

der fragliche Artikel ist reichlich bebildert, mit Beispielen und sogar einer Skizze für die ganz Doofen, jetzt hat es aber einer geschafft.

Er hat einen Fall eröffnet, zurückschicken will er nicht, sondern Geld, weil er den Artikel sonst negativ bewertet.

Wegen der Summe, um die es geht, lohnt es sich überhaupt nicht, einen Kleinkrieg zu starten.

Nur die Frage kam auf: Wie sieht das für den Kunden eigentlich aus, wenn Ebay wegen einer Bewertungserpressung aktiv wird?

wir hatten dass schon mehrfach entweder du hast Glück und ebay erkennt das als Erpressung an und Kunde wird gesperrt oder ebay sagt das ist halt des Kunden Meinung und nix passiert

Danke. Mal eine Nacht drüber schlafen.

YDS hat geschrieben: Er hat einen Fall eröffnet, zurückschicken will er nicht, sondern Geld, weil er den Artikel sonst negativ bewertet.

Wenn Du das schriftlich so hast, würde ich es auf jeden Fall Ebay melden. Solche Nassauer-Kandidaten braucht man wirklich nicht. Ob und was Ebay dann macht ist immer fraglich. Aber wenn Dir im allerschlimmsten Fall eine Rote von so einem weh tut, kannst Du Ebay auch auf verschiedenen Wegen kontaktieren und irgendwer hat meistens ein Einsehen, wenn alles belegbar ist. Dauert halt u.U. 2 Monate oder so.

Vielen Dank für Eure Einschätzung.

Ich gehe davon aus, dass der Kunde sich etwas vergaloppiert hat. Mal sehen, ob es eine gütliche Einigung gibt, die Breitseite hebe ich mir für eine eventuelle Eskalation auf.

Die Rote wäre dann eine 100%ige Konsequenz. Wenn nicht von ihm, dann halt vom Umfeld, und je nach Tagesfreizeit nicht nur eine

Ich hätte nicht gedacht, dass eBay Kundenkonten unter Umständen auch direkt dicht macht.
Bei Amazon gäb´s erstmal nen Gutschein...

Er hat einen Fall eröffnet, zurückschicken will er nicht, sondern Geld, weil er den Artikel sonst negativ bewertet.

Hat der Kunde eine konkrete Beanstandung und möchte wegen eines Mangels eine Preisminderung?

Oder will er einfach im nachhinein Geld sparen und sagt, entweder du zahlst mir Betrag X oder ich bewerte negativ? Denn das wäre sogar strafrechtlich relevant. Ich würde den Kunden in so einem Fall anzeigen.

Ganz so weit würde ich mich nur aus dem Fenster lehnen, wenn ich meiner Sache sehr sicher wäre. Soweit der Artikel nicht wie beschrieben, also mangelhaft sein sollte, kann der Kunde nach seiner Wahl u.a. den Preis angemessen mindern, also einen Teilbetrag zurückverlangen. Auf Rücktritt o.ä. muss er sich dann nicht einlassen.

Wenn das der Fall ist, bist Du das Problem.

YDS hat geschrieben:Er hat einen Fall eröffnet, zurückschicken will er nicht, sondern Geld, weil er den Artikel sonst negativ bewertet.

Also wenn das keine Erpressung ist, dann weiß ich nicht was eine Erpressung ist.
Solche Kunden bekommen von mir keinen Cent. Da kassiere ich lieber eine Rote.

Ich denke, der Kunde sieht sich völlig im Recht. Er wünscht sich eine Funktion, die aber nicht gegeben ist - ausdrücklich erklärt, in Wort, Bild und Skizze.. Für ihn wird es ein Mangel sein.

Er will aber nicht zurückschicken (wegen dem Rückporto), sondern fordert ausschließlich Erstattung.

Ich versuche es friedlich abzuhaken und die Zeit in sinnvolleres zu investieren - z.B. Freizeit

Die Verkäufer der zukünftigen Bestellungen dieses Kunden werden dieses nachgiebige Verhalten deinerseits sicherlich zu schätzen wissen.

YDS hat geschrieben: Ich versuche es friedlich abzuhaken und die Zeit in sinnvolleres zu investieren - z.B. Freizeit

Das ist eine sehr weise Entscheidung

Es tut mir herzlich leid, aber weise kann ich daran nichts finden. Der Kunde hat die Pflicht, die Ware auf Verlangen zurückzuschicken. Wenn es ein Mangel bei der Beschreibung war, muss der Händler die Rücksendekosten zahlen, trotz 40€-Regel. So wie es sich anhört ist das aber nicht so, sondern der Kunde hat einfach nur mehr erwartet, als er bekommen hat. Ist somit kein Mangel sondern bloß ein Widerruf.

Ich finde das ähnlich mistig wie das, was Zalando und Amazon tun, wenn sie verdreckte Ware einfach zurücknehmen (gut, Amazon scheint ja Massenwiderrufer wenigstens bald auszusortieren).

Dieses Mal war das vielleicht ein verschmerzbarer Verlust, der Kunde lacht sich ins Fäustchen und hat einen Händler betuppt. Der reitet doch nun weiter auf dieser Welle, erzählt das stolz seinen asozialen Stammtischbrüdern und fertig ist der Salat.

Ich bin immer noch der Meinung, dass Weisheit nicht in jedem Fall Nachgeben heisst.

fussel hat geschrieben:Die Verkäufer der zukünftigen Bestellungen dieses Kunden werden dieses nachgiebige Verhalten deinerseits sicherlich zu schätzen wissen.

Im Moment gehe ich nicht von einem ursprünglichen Vorsatz aus. Den Einfaltspinseln im stationären Laden kannst ja auch nicht die Türe vor der Nase zuschlagen, oder doch?

Friedlich heißt ja nicht gleich, dass der Kunde das bekommt, was er will.
Ich kann doch schauen, ob er einen Vorschlag annimmt, der mich weniger kostet als eine Retoure.
Tut er das, habe ich Zeit, Geld und Ärger gespart.

Tut er das nicht, gehe ich von Vorsatz aus und frage mich, was eBay eigentlich in einem solchen Fall - ach halt, das steht ja oben

fussel hat geschrieben:

YDS hat geschrieben:Er hat einen Fall eröffnet, zurückschicken will er nicht, sondern Geld, weil er den Artikel sonst negativ bewertet.

Also wenn das keine Erpressung ist, dann weiß ich nicht was eine Erpressung ist.
Solche Kunden bekommen von mir keinen Cent. Da kassiere ich lieber eine Rote.

Wenn der Artikel nicht wie beschreiben sein sollte, hat der das Recht auf angemessene Minderung, er muss nicht zurückschicken, und der Verkäufer würde rechtswidrig handeln:

http://dejure.org/gesetze/BGB/437.html

(Ziffer 2, 2. Variante.)

Hobbyzubehör hat geschrieben:Der Kunde hat die Pflicht, die Ware auf Verlangen zurückzuschicken.

Wo steht das?

Du hast schon gelesen?

der fragliche Artikel ist reichlich bebildert, mit Beispielen und sogar einer Skizze für die ganz Doofen, jetzt hat es aber einer geschafft.

Dann soll er erst mal nachweisen das der Artikel der Beschreibung nicht entspricht.

maddinsen hat geschrieben:Wenn der Artikel nicht wie beschreiben sein sollte, hat der das Recht auf angemessene Minderung, er muss nicht zurückschicken, und der Verkäufer würde rechtswidrig handeln:

Hobbyzubehör hat geschrieben:Der Kunde hat die Pflicht, die Ware auf Verlangen zurückzuschicken.

Wo steht das?

Widerruf <> Gewährleistung

Na, so wie ich das Eingangsposting verstanden habe: es ist ein reiner Widerruf und keine Gewährleistungssache. Und das ist der Unterschied!

Wenn ich einen VW bestelle und sage dann, ich hätte aber einen Rolls Royce erwartet - dann kann ich auch keine Minderung usw. verlangen. Weil eben kein Mangel vorliegt, sondern lediglich meine Wunschvorstellung nicht mit dem tatsächlich Gekauften übereinstimmt.

nu ja, hier wie da mutmaßungen. ich kaufe gerne gebrauchtes auf ebay von privat und gewerblichen, und was man da bekommt, hat nicht selten recht wenig mit der beschreibung zu tun. kenne die problematik aus käufersicht also zur genüge, und den unterschied zwischen mängelrügen und widerruf scheinen die wenigsten müllverkäufer zu kennen.

maddinsen hat geschrieben:nu ja, hier wie da mutmaßungen. ich kaufe gerne gebrauchtes auf ebay von privat und gewerblichen, und was man da bekommt, hat nicht selten recht wenig mit der beschreibung zu tun. kenne die problematik aus käufersicht also zur genüge, und den unterschied zwischen mängelrügen und widerruf scheinen die wenigsten müllverkäufer zu kennen.

Damit hast Du natürlich recht. Aber ich ging jetzt mal leichtsinnigerweise davon aus, dass ein SF-Mitglied nicht gerade zu den Schrottverkäufern gehört

Ich habe mich schon fast in Rechtfertigungshaltung wegen Kundenfreundlichkeit gesehen

Der Grund "Artikel weicht von Beschreibung ab" ist definitiv nicht gegeben, da der Kunde die Artikelbeschreibung bei der Beschwerde fast 1:1 richtig wiederholt.

Wenn ein Mangel vorliegt, oder die Artikelbeschreibung wirklich fehlerhaft ist, was hier auch schon vorgekommen ist, ist doch völlig klar, wer die Kosten trägt.

Initial ging es allerdings nicht um Kosten, sondern, ob eBay bei einer gewissen und klaren Kommunikationshaltung tatsächlich effektiv tätig wird, was im Grunde bejaht wurde, was ich wiederum als zu harte Antwort auf einen Erstkontakt nach Bestellung einschätze.

Die Punkte aus verschiedenen Themenfeldern, die angerissen worden sind, stellen aber meiner Ansicht nach eine interessante Frage auf: Wie weit differenziert Kundenfreundlichkeit auf Plattformen, und im eigenen Shop? Ist Kundenfreundlichkeit überhaupt wichtig, oder wird man nur ausgenutzt? Das ist fast wie Vera am Mittag nur für gfvz7uuuuuuuuuuuuuuuuuu -< das war mein Kater

YDS hat geschrieben: Wie weit differenziert Kundenfreundlichkeit auf Plattformen, und im eigenen Shop? Ist Kundenfreundlichkeit überhaupt wichtig, oder wird man nur ausgenutzt?

Das Problem Kundenfreundlichkeit Plattformen <> eigener Shop wurde ja auch schon mehrfach besprochen. Leider sehen sich viele Händler nicht genötigt, auch nur annähernd ähnlich kundenfreundlich im eigenen Shop zu handeln wie auf z.B. Ebay und Amazon. Was ich für eine mittlere Katastrophe halte, weil Kunden immer mehr zu den Plattformen getrieben werden. Und wir damit diesen Plattformen immer mehr Macht über uns einräumen.

Aber: Dein Fall stellt sich ja nun ganz anders dar. Kundenfreundlich bin ich gerne, im Shop und auf Plattformen. Nicht jedoch wenn ich merke, dass einer gemerkt hat, wie man Händler melkt. Und leider tun das immer mehr. Denn: was einmal klappt, klappt auch mehrfach. Und wenn es bei einem klappt, geht es auch bei dessen Freunden.

Man muss ja nur mal die Threads von den Bekleidungshändlern lesen. Ich finde das grauenhaft, was da tlw. abgeht.

Deswegen sehe ich es so: wenn ein Kunde eine anständige Bitte/Reklamation/Widerruf etc. hat, dann bin ich der Letzte, der auf dem allerletzten Buchstaben des Gesetzes besteht.

Wenn ich aber wie hier höre, dass der Kunde - auf gut deutsch - die Ware und die Kohle behalten oder einfach nur billig den Preis drücken will - und das ohne Grundlage ... tja, dann ist mein Verständnis in dem Moment erloschen.

Langfristig könnte man es auch so ausdrücken: es ist nicht kundenfreundlich, wenn man Ganoven nachgibt. Denn das erhöht zwangsläufig die Preise und damit bezahlen die anständigen Kunden die Gauner mit.