Servus Leute,

heute wieder der Ebayknaller, Kunden kauft ein teureres elektr. Gerät bei dem sich die Platine sehr leicht wechseln lässt und retourniert den gekauften Artikel als defekt zwecks Rückerstattung zurück - Natürlich mit seiner alten defekten Platine.

Eine Rückerstattung wurde von uns direkt abgelehnt, mit der Begründung das hier ein Betrugsversuch vorliegt - Jetzt gibt der Kunde klein bei, möchte jedoch unbedingt das Gerät zurück haben.

Ich bin gegen eine Rückgabe des "Corpus delicti", wie seht ihr die ganze Geschichte? Das Beweismittel einfach zurückgeben ist doch nicht sonderlich schlau, dann könnte er das ganze in den Ursprungszustand versetzen und ggfls. gegen uns klagen.

Gruß

Anzeige bei der Polizei und das Gerät als Beweismittel der Polizei geben.

regalboy hat geschrieben:Anzeige bei der Polizei und das Gerät als Beweismittel der Polizei geben.

Genauso. Und unbedingt auch Meldung an Ebay.

Anstatt Strafanzeige zu erstatten, würde ich dem Käufer gegen eine Abgeltung den verbindlichen Verzicht anbieten. (z. B. 250,-- €).

altbau hat geschrieben:Anstatt Strafanzeige zu erstatten, würde ich dem Käufer gegen eine Abgeltung den verbindlichen Verzicht anbieten. (z. B. 250,-- €).

Anders formuliert: Erpress den Kunden, sodass er dich anzeigen kann.

Kannst du doch nicht ernstmeinen....

altbau hat geschrieben:Anstatt Strafanzeige zu erstatten, würde ich dem Käufer gegen eine Abgeltung den verbindlichen Verzicht anbieten. (z. B. 250,-- €).

Und damit der Kunde dann das gleiche oder ähnliche beim nächsten Händler abzieht.
Ein Hoch auf die Weitsicht.....

Wie ich sowas liebe...
Anzeigen !!
Nicht anderes.

Meine Erfahrung:
Online Anzeige, kann man keine Dokumente hochladen.
Es wurde auch keine angefordert, obwohl mitgeteilt, dass wir Beweise schriftlich haben.
Staatsanwaltschaft, hat es dann eingestellt, aufgrund mangelder Beweise.

Immer am besten zur Polizei direkt gehen, gleich alles vorlegen.
Machen wir nun auch in Zukunft.

altbau hat geschrieben:Anstatt Strafanzeige zu erstatten, würde ich dem Käufer gegen eine Abgeltung den verbindlichen Verzicht anbieten. (z. B. 250,-- €).

Ich les' ja oft auf dem Handy, linke Spalte mit den Mitgliedsnamen ist dabei der besseren Übersucht geschuldet ausgeblendet.
Bei deinen Beiträgen weiß ich komischerweise immer, wessen Name dran steht, auch ohne diesen zu sehen.

Dieser Fall kommt häufiger vor als man vermutet. Wir haben bei Teilen unseren hochwertigen Produkte (die man auch bei anderen Händler kaufen kann) an einer verborgenen Stelle ein Kennzeichen eingeführt. Es waren erstaunlicherweise schon mehrmals Produkte ohne Kennzeichen dabei. So denkt der moderne Käufer nun mal. "Dem Händler ists ja egal, der kriegt das eh vom Hersteller ersetzt". Ist halt leider oft nicht so, vor allem dann nicht wenn der Hersteller im Ausland sitzt.

Wie enden denn nun solche Geschichten eigentlich?

Bene hat geschrieben:Wie enden denn nun solche Geschichten eigentlich?

Willst Du jetzt tatsächlich jeden einzelnen Thread hervorkramen?

Tja, so sammelt man Beiträge...
Langeweile? Oder was sonst?

Das hat nichts mit Beiträge sammeln oder langeweile zu tun. Bin auch nicht erst seit gestern dabei.

Auch mich plagen solche Kandidaten. Leider immer öfter.
Und auf dem Schaden bleibt man meisst sitzen.
In die Plus Mitgliedschaft habe ich investiert in der Hoffnung hier ein paar hilfreiche Antworten zu finden.

Aber so ziemlich jeder Beitrag hier ist Open end.
Mich würde schon interessieren wie solche Geschichten ausgehen.
Wurde nun Anzeige erstattet?
Welche Beweise wurden vorgebracht?
Konte der Betrugsversuch aufgedeckt werden? Wenn ja, Wie?
Wer musste am ende für den Entstandenen Schaden aufkommen?

Der hinweis nur zur Polizei zu gehen oder zum Anwalt hilft einem doch nicht.

Fallbeispiel aus meiner Praxis.

Vor ber 2 Jahren erreicht mich ein Schreiben einer Inkasso Firma.
Ich hätte angeblich meine ebay Gebühren nicht bezahlt.
Bei der Nachforschung habe ich herausgefunden das jemand meine Firmandaten incl. Anschrift benutzt hat um in ebay Zeug zu verklopfen.
Ich konnte sogar herausfinden wer das war.
Natürlich bin ich zur Polizei. Was ist herausgekommen. Nichts. Der läuft immer noch draußen rum.
Spielt das Spiel sogar weiter. Nur mit anderen Namen.
Er hat meine Identität gestohlen. Meinen Ruf und meinen Namen aufs Spiel gesetzt.
Aber die Ermittlungen wurden eingestellt.
Weder das Inkassoschreiben, noch die Ausgedruckten Daten seines ebay Accounts waren ausreichend.

Es wäre uns allen geholfen wenn man solche Geschehnisse dokumentiert bis zum Schluss.
Wenn Erfolg, wie wurde das erreicht?
Bei Niederlage, Woran ist es gescheitert? Dass andere den gleichen Fehler nicht auch machen.

Bene hat geschrieben: Der hinweis nur zur Polizei zu gehen oder zum Anwalt hilft einem doch nicht.

Das stimmt leider. Wir als Inkassounternehmen haben tagtäglich mit Schuldnern zu tun, die z.B. bereits eine Eidesstattliche Versicherung abgegeben haben und dann fleissig gegen Rechnung weiterbestellen und nicht bezahlen. Ein Grossteil der von unseren Gläubigern gestellten Strafanzeigen werden eingestellt. Gerade aktuell sind die Staatsanwalten und Gerichte komplett überlaufen, da werden "kleine Dinge" mal schnell eingestellt und auf dem Zivilrechtlichen Wege gibt es nichts zu holen. Ungerecht, aber ist leider so.

Wir hatten z.B. eine Kandidatin, diese hatte bereits seit 9 Jahren eine negative Historie, die EV abgegeben und dann fleissig bei einem Musik-Onlineshop gegen Rechnung bestellt. Die Strafanzeige vom Gläubiger wurde eingestellt. Wir hatten ebenfalls keinen direkten Erfolg und fanden keine Lösung mit der Schuldnerin.

Ca. drei Monate später postete sie bei Facebook ein Foto von sich und ihrem neuen Pferd, welches sie sich gekauft hat.

Das habe ich ihr quasi "unterm hintern" wegpfänden lassen - und Schwupps wurde die Schuld direkt beim Gerichtsvollzieher beglichen.

Manchmal muss man auch einfach mal Glück haben...

Bene hat geschrieben: Aber so ziemlich jeder Beitrag hier ist Open end.

Ich denke bei 98 % der Fälle hier wo Leute mit dem brüderlichen Anwald drohen verpuffen in der Luft - Hunde die Bellen beißen schließlich nicht. Das sind Wichtigtuer, die einfach mit ihrem Leben komplett unzufrieden sind.

Bene hat geschrieben: Der hinweis nur zur Polizei zu gehen oder zum Anwalt hilft einem doch nicht.

Das leider wahr. Ich zeige regelmäßig Leute an, die Rechnungen nicht bezahlen. Alles wurde ausnahmelos fallen gelassen, da geringfügig. Letzte Woche wieder ein Schreiben vom STA "Die Schuldnerin bereut ihre Tat, damit ist die Sache erledigt". Mal nachgeschaut, seit 2003 über 30 (!) Inkassoeinträge. Nervig, aber nicht änderbar (Rechnungskauf ist nun halt raus und solche Kunden ebenfalls).

Gruß,
André

PS: Nagut nicht ganz: in einem Schreiben vom STA stand, dass der Schuldner bereits eine mehrjährige Haftstrafe absitzt wegen solcher + schlimmeren Delikten. Immerhin

Das nix unternommen wird, kann ich jetzt nicht so bestätigen. Zumindest bei Tätern im Inland kam es bei uns in der Vergangenheit bereits mehrfach zu Verurteilungen.

Meiner Erfahrung nach hängt das allerdings stark davon ab wie gut man die Strafanzeige schreibt und ob man das Beweismaterial entsprechend beilegt.

Man kann davon ausgehen dass bei solchen Sachen oder auch bei unbezahlten Rechnungen die Polizei oder Staatsanwaltschaft keine eigenen Ermittlungen anstellt. Ein Anhörungsbogen ist da noch das höchste der Gefühle an Ermittlungsarbeit. Entweder hat man selbst einen wasserdichten Fall zusammengestellt, so daß der Staatsanwalt gleich einen Strafbefehl rausgeben kann oder die Sache wird eingestellt.

Aber auch wegen Geringfügigkeit eingestellte Sachen werden häufig wieder aufgenommen, wenn dann noch ein oder zwei weitere Anzeigen eingehen.