Ich mach´s mir viel zu umständlich und hoffe, dass mir bitte, bitte jemand unter die Arme greifen kann.
Mein bisheriges Vorgehen alle Amazon-Verkäufe für den Steuerberater zu bündeln sah bisher so aus:

Abrechnungsbericht (den 14-tägigen bei "Alle Abrechnungszeiträume" passend zur Auszahlung/Überweisung) herunterladen, mit Excel "reparieren", so dass die Tab-Stops erkannt werden, 6 Felder von "standard" zu "Text" umwandeln, damit die Zahlen auch korrekt erkannt werden und dann die "." zu "," umwandeln, damit die Beträge sich überhaupt in Excel verarbeiten lassen. Als letztes die Summe der Einnahmen und Kosten bilden.

Das ganze dann alle 2 Wochen für alle 5 Marktplätze...

Jetzt habe ich Idiot (erstmals) die Berichte im Reiter "Berichte nach Zeitraum" entdeckt, nachdem mir Amazon nur noch den Abrechnungsbericht V2 und im XML-Format zu Verfügung stellt.

Diese (Transaktionsbericht und Abrechnungsbericht) unter dem Reiter "Berichte nach Zeitraum" sind ja wesentlich besser aufbereitet und quasi druckfertig!

Problem was sich nun stellt: Die 14tägigen fallen nun mal so an wie sie kommen. Also überschneiden gerne mal den Monat. Die Monatsabrechnungen basieren nun mal stur auf den jeweiligen Monat. Wenn ich denselben (14tägigen) Zeitraum wähle, passen die Zahlen nicht (zu dem alten Abrechnungsbericht).


Meine Frage/Bitte um Hilfe: Wie kann ich das in Zukunft gescheit verarbeiten?
Es besteht keine Bilanzierungspflicht. Also können wir vereinfacht alles in der Summe buchen. Allerdings muss die (Auszahlungs-)Summe aber auch zur tatsächlichen Auszahlung (Überweisung 14tägig) passen.

Wie macht ihr das?
Gibt´s ein gescheites Tool dafür?

Herzlichen Dank für jede Hilfe, ich bin gerade am verzweifeln...!

jupp hat geschrieben:Wie macht ihr das?

Ich drucke die Abrechnungsseite aus und ggf. noch die Seite "Andere Transaktionen". Der Auszahlungsbetrag passt zum Kontoauszug und die anderen Zahlen werden den entsprechenden Einnahmen/Ausgaben zugeordnet. Wurde bei einer Prüfung nicht bemängelt.

jupp hat geschrieben:Gibt´s ein gescheites Tool dafür?

Mir fällt da Dekodi ein, aber warum Geld ausgeben, wenn es nicht erforderlich ist.

P.S. Thread wird gleich verschoben

@Ralf

GOB Konform ist das aber nicht. Hast du keine Auslandssendungen dabei, überschrittene Lieferschwellen etc.?

knoge hat geschrieben:GOB Konform ist das aber nicht.

Warum nicht? Es ist der Beleg für die Einnahme. Hier wird EÜR gemacht.

knoge hat geschrieben:Hast du keine Auslandssendungen dabei, überschrittene Lieferschwellen etc.?

Nein. Sowohl Eigenversand als auch FBA gehen ausschließlich nach D.

Dank dir Ralf,

aber der Steuerprüfer könnte sagen, dass ihm das nicht reicht. Er will ggf. die einzelnen Transaktionen hinter der Zusammenfassung:

Artikelpreis
Aktionsrabatt
Amazon-Gebühren
Andere (Gutschrift für Versandkosten & Geschenkverpackung)
(...)

sehen. Auch bei EÜR.

Warum? Bei EÜR wird der Geldfluss betrachtet. Es fließt aber kein Geld je Transaktion.

Es soll ja Bilanzierer geben, die mit dem FA ausgehandelt haben, dass sie nur die Auszahlung buchen dürfen. Dass umgekehrt jemand mit EÜR die einzelnen Transaktionen buchen soll, halte ich für abwegig. Was soll dafür die Grundlage sein?

Bei mir ist das genauso, dass nur die Auszahlungsseite benötigt wird, und keine einzelne Aufstellung.

Steuerberater meinte, dass wenn der Prüfer das beanstanden würde, dass er sich das dann mit einem Taschenrechner nachrechnen kann, und dann auf das gleiche Ergebnis käme. Vielleicht sieht er es zu locker, aber ich denke, das passt schon so.

Ebenfalls EÜR, IST-Versteuerung, keine Lieferschwellen, keine abweichenden Steuersätze, keine Innergemeinschaftlichen Lieferungen mit VAT-Nummer.

Ich habe eigentlich das gleiche Problem wie Jupp.
Ich mache es genauso. Ich habe zwar auch nur EÜR, aber habe schon immer jede einzelne Transaktion der passenden Rechnungs-Nummer aus der Wawi zugeordnet.
Im Endeffekt habe ich einen mit Excel bearbeiteten Kontoauszug mit Zuordnung der Rechnungsnummer für jeden 14tägigen Bericht.

Bei EÜR ist das ja wohl nicht nötig, aber ich mache das schon seit Ewigkeiten so (auch bei Ebay).
Vor 1,5 Jahren habe ich sogar noch jede Rechnung auf Papier ausgedruckt und der Transaktion im Ordner abgeheftet. 3 Buchhaltungsorder für 1 Monat
Jetzt speicher ich alles als PDF-Rechnungen.

Nächstes Jahr werde ich wohl in die Bilanz geraten. Somit wäre ja dann sowieso jede Transaktion zu buchen. Dann kann ich nicht mehr freiwillig den Aufwand der Transaktionsliste / Rechnungs-Nummer-Zuordnung machen, sondern dann MUSS ich es ja.

Also ich bin für jeden Tipp dankbar wie man mit wenig Aufwand an die Transaktionliste (14tägig) dran kommt. Am liebsten mit laufenden Guthaben (so wie bei Ebay).

Edit:
hier mal ein Screen wie mein fertiger "Kontauszug" aussieht (mit viel Arbeit und Makros in Excel):

OT, aber die Amazongebühren sind ja wohl der Knaller

degraf hat geschrieben:OT, aber die Amazongebühren sind ja wohl der Knaller

Warum? ist bei manchen Transaktionen mit FBA-Gebühr

ca. 15% + FBA-Gebühr (ich habe ja dann sonst keine Versandgebühren, da ja Amazon versendet)
Würde bei Ebay dann eben so aussehen:

11% + (eigene)Versandgebühren (anstatt FBA-Gebühr)

Und das Amazon 15% Verkaufsgebühr nimmt und Ebay nur 11% ist ja nun mal schon fast immer so, und kann man gut mit leben, zumal ich 5% teurer auf Amazon bin

shoppy39 hat geschrieben: Und das Amazon 15% Verkaufsgebühr nimmt und Ebay nur 11% ist ja nun mal schon fast immer so, und kann man gut mit leben, zumal ich 5% teurer auf Amazon bin

und ebay im endeffekt gleich teuer ist wenn der kunde mit PP zahlt....

neimles hat geschrieben:

shoppy39 hat geschrieben: Und das Amazon 15% Verkaufsgebühr nimmt und Ebay nur 11% ist ja nun mal schon fast immer so, und kann man gut mit leben, zumal ich 5% teurer auf Amazon bin

und ebay im endeffekt gleich teuer ist wenn der kunde mit PP zahlt....

Was mittlerweile 90% der Käufer auch machen.

Hach Leute ich dachte hier finde ich eine Lösung, ich mache es so wie Ralf aber drucke dann auch die einzelnen Transaktionen aus und lege die Rechnung dazu... mein Steuerberater sieht das nicht so locker, hatte aber auch keine Prüfung. Vielleicht kann ich Ihn ja dazu bewegen es auch so zu machen, nur mit dem Betrag. Denn ich habe sooooo viel Papier und Arbeit damit.

Mit den Berichten kann ich nichts anfangen..

Bei meiner Steuerprüfung wurde die Vorgehensweise, die auch Ralf praktiziert, nicht beanstandet.

Wir handhaben es so wie shoppy39. Unser Steuerberater liebt das so und ist auch kaum Aufwand mit Excel wenn man einmalig die Vorlage hat dauert der Auszug je Monat max 5Min.

Charon hat geschrieben:Wir handhaben es so wie shoppy39. Unser Steuerberater liebt das so und ist auch kaum Aufwand mit Excel wenn man einmalig die Vorlage hat dauert der Auszug je Monat max 5Min.

Machst du EÜR oder Bilanzierung?

Wow, vielen Dank für die vielen Ansätze!

@Ralf und @VIPLASER:
Mit "Abrechnungsseite bzw. Auszahlungsseite" meint ihr Berichte->Zahlungen->Übersicht ,korrekt?

Ich habe mich etwas schlau gemacht. Dekodi bzw. Nexus (danke Ralf!) habe ich mich nicht genau mit befasst, aber mit PAYJOE. Payjoe zieht u. a. Daten von Amazon und Paypal und diversen Verkaufsabwicklungs-Tools und ordnet (fast) vollautomatisch den Bestellungen die Zahlungen zu. Dann geht´s weiter an DATEV zum Steuerberater. Also die Lösung, die ich (und wohl viele andere) brauchen.

Dremrobot ist nicht im Programm. Allerdings habe ich mit PJ gesprochen und probeweise einen BSP-Datensatz von DR exportiert und von Payjoe checken lassen. Klappt. Mir liegt nun ein Angebot vor, dass man DR integriert. Ob ich das zahlen will, ist mir noch nicht ganz klar. Wenn ich aber Bilanzieren muss, komme ich um solche Tools nicht drumherum.

Werde nochmal meinen Steuerberater bequatschen, die Version des Buchens zu wählen, die hier viele an den Tag legen: Die Abrechnungsübersicht nehmen und gut is´. Den Rest (die Exporte als Abrechnungsbericht usw.) werde ich in Zukunft speichern. Dann kann man im Falle des Falles immer noch was draus machen, manuell oder per Tool.

Besten Dank, schönes Wochenende :-*

jupp hat geschrieben:Mit "Abrechnungsseite bzw. Auszahlungsseite" meint ihr Berichte->Zahlungen->Übersicht ,korrekt?

Der Vollständigkeit halber möchte euch an meiner Lösung teilhaben lassen: Nexus von Dekodi.
Wahnsinn was die könne und wissen (v.a. auch Problem steuerrechtlicher Natur)
Hatte zwischenzeitig auch mal bei Payjoe angefragt, aber das ist Meilen weit entfernt von der Professionalität, die Dekodi an den Tag legt.
Meine gesamte Buchhaltung dauert nun keine 6, sondern 1,5 Std.

Daher vielen Dank für den Tip, Ralph.

Hallo zusammen,
bei einer Gewinnermittlung gem. § 4 Abs. 3 EStG müssen die Aufzeichnungen (nicht gleichzusetzen mit Buchhaltung) gem. § 22 UStG i.V.m. §§ 63 bis 68 UStDV geführt werden. Die Betriebseinnahmen sind demnach einzeln aufzuzeichnen. Des Weiteren sind die GoBD insbesondere bzgl. der Aufbewahrung der Aufzeichnungen zu beachten. Neben der "Buchung" der Gesamtsumme müssten demnach noch weitere Aufzeichnungen geführt werden aus denen die Einzelumsätze hervorgehen und die für einen sachverständigen Dritten in angemessener Zeit nachvollziehbar sind.


1. Auch nicht buchführungspflichtige Gewerbetreibende sind verpflichtet, ihre Betriebseinnahmen gemäß § 22 UStG i. V. m. §§ 63 bis 68 UStDV einzeln aufzuzeichnen.
(DStR 2004, 954, beck-online)

1.Zu den Voraussetzungen einer Hinzuschätzung gemäß § 162 AO.
2.Für Unternehmen, die den Gewinn nach § 4 Abs. 3 EStG ermitteln, ergibt sich eine Aufzeichnungsverpflichtung aus § 22 UStG i.V.m. §§ 63–68 UStDV.
3.Die Aufzeichnungsverpflichtung aus einem Steuergesetz wirkt grds. unmittelbar auch für andere Steuergesetze.
(FG Niedersachsen URTEIL v. 8.12.2011 – 12 K 389/09, BeckRS 2011, 201394279, beck-online)