wolle hat geschrieben:Wir bewegen uns jetzt tief im Reich der Spekulation, aber wie stellen sich das hier einige vor? Dass Amazon Händlerdaten auf ihren Cloudservern ausliest und für eigene Zwecke nutzt? Glaubt das wirklich jemand?

Exakt. Und das kommt mir (wie so oft) wie ein Thema vor womit man sich aus Langeweile beschäftigen kann damit man was zu schimpfen hat. Zumal die meisten Plentyhändler sowieso schon viele Daten an Amazon geleitet haben indem sie da verkaufen, warum sonst Plenty?

Auch wenn uns das sicher nicht gefällt - damit alleine hätten wir absolut kein Problem. Die anderen Punkte die ich kurz angerissen habe sind deutlich schlimmer - vorallem wenn man die Summen kennt in denen wir uns bewegen (weshalb ich auch explizit das Thema Kaufversion angesprochen habe...)

wolle hat geschrieben:Wir bewegen uns jetzt tief im Reich der Spekulation, aber wie stellen sich das hier einige vor? Dass Amazon Händlerdaten auf ihren Cloudservern ausliest und für eigene Zwecke nutzt? Glaubt das wirklich jemand?

Na klar, die stellen ehemalige Analysten vom BND CIA KGB ein. Die hacken dann eure Zugangsdaten. Gehen auf die Analysefunktion und suchen sich die ganzen Cashcow´s raus. Danach gehen die Daten in den Einkauf. Dieser fragt dann beim Hersteller an wie der Preis ist und dann sobald die Ware von Amazon gekauft wurde bricht euer Umsatz ein und euer Handel ist Geschichte.

Ich wäre froh wenn das bei uns über Amazon laufen würde dann wäre das System wahrscheinlich schneller

wolle hat geschrieben:Wir bewegen uns jetzt tief im Reich der Spekulation, aber wie stellen sich das hier einige vor? Dass Amazon Händlerdaten auf ihren Cloudservern ausliest und für eigene Zwecke nutzt? Glaubt das wirklich jemand?

Warum sollten sie das auch tun? Die durch die eigenen Händler zur Verfügung gestellten Daten reichen vermutlich locker aus, um attraktive Artikel schnellstens zu erkennen und darauf zu reagieren.

In unserer Branche braucht Amazon bei neuen Artikeln inzwischen maximal 60 Tage dazu. Dann sind sie mit dem eigenen Angebot da, haben die BB und lassen somit eine Kalkulation mit vernünftiger Marge kaum noch zu. Unter den Händlern, die sich mit dem Produkt bevorratet haben entbricht der Preiskampf, weil das Zeug ja weg muss. Damit erzielt Ama dann doch wieder eine Art Preisparität.

Da werden halt wenig Fehler gemacht.

Ich wollte darauf hinaus, dass das aus so vielerlei Gründen vollkommen abwegig ist, dass man überhaupt nicht drüber nachdenken muss und wunderte mich sehr, wie verquer die Ansichten von manchen sind, dass sie dies für möglich halten. Wenn ich mich entscheiden müsste, was die erstaunlichste Essenz aus diesen Vorstellungen ist, dann vermutlich, dass einige Händler so borniert sind, dass sie glauben, dass Amazon seine Existenz aufs Spiel setzen würde, um an ihre Daten ranzukommen. Es ist irgendwie lustig, zu glauben, dass ein globaler Handelsgigant mit dreistelligem Milliardenumsatz auf die Idee käme, so ziemlich jedes Gesetz und auch jede Regel zu brechen, um herauszufinden, ob man jetzt 500 oder 3000 von Produkt X pro Jahr verkauft und wo man das bestellt.

Ich teile und schätze Deine Meinung sehr häufig Wolle, aber ich habe gelernt, dass so ziemlich alles was möglich ist auch gemacht wird. Ganz allgemein.
Und wenn dann Amazon den Hersteller irgendeines Topsellers rausbekommen will und dazu eigentlich nur mal kurz in die Datenbank auf einem seiner Server schauen muß... dann wird da mal kurz der Kollege von der IT angerufen und der loggt sich dann mal eben in die Datenbank ein und schaut das nach...

Und wir reden hier doch von der Firma, wo FBA Ware schonmal im Lager kaputt geht und dann plötzlich von Amazon selber verkauft wird, oder?

wolle hat geschrieben:Es ist irgendwie lustig, zu glauben, dass ein globaler Handelsgigant mit dreistelligem Milliardenumsatz auf die Idee käme, so ziemlich jedes Gesetz und auch jede Regel zu brechen, um herauszufinden, ob man jetzt 500 oder 3000 von Produkt X pro Jahr verkauft und wo man das bestellt.

Ist tatsächlich recht abwegig die Idee.
Du hättest aber sicher den selben Text geschrieben wenn vor etlicher Zeit mal jemand behauptet hätte dass es Autohersteller geben soll welche die Abgaswerte manipulieren. Soweit ich mich erinnere sind Bosch und VW nun auch nicht unbedingt die kleinsten Firmen.....

Repricing hat geschrieben:Wenn viele wüssten, wer alles bei Amazon AWS seine Daten ablegt, müsste man wohl den Stecker zum Netz ganz ziehen, wenn man nicht will, dass seine Daten bei Amazon AWS irgendwo abgelegt werden.

Funfact am Rande: Selbst ebay legt einen Teil seiner Daten bei amazon an.

cloudy hat geschrieben: Funfact am Rande: Selbst ebay legt einen Teil seiner Daten bei amazon an. rauchen

Jo, so ist es :)

Gersdorfer hat geschrieben: Du hättest aber sicher den selben Text geschrieben wenn vor etlicher Zeit mal jemand behauptet hätte dass es Autohersteller geben soll welche die Abgaswerte manipulieren. Soweit ich mich erinnere sind Bosch und VW nun auch nicht unbedingt die kleinsten Firmen.....

Ok, das wird sehr lange als Argument herhalten müssen . Die Geschichte ist ja auch abenteuerlich und aufgrund einer katastrophalen Unternehmenskultur entstanden. Es wird mit Sicherheit noch Doktorarbeiten zu dem Thema geben, wie Organisationsversagen zu so einem Resultat führen konnte.

Man kann selbstverständlich nicht ausschließen, dass eine kleine Gruppe von Personen eine sehr schlechte Entscheidung trifft (z.B. weil sie selbst unter Druck steht und Resultate liefern muss). Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass sich bei Amazon ganze Abteilungen mit der Compliance bei sowas beschäftigen. Schon aus dem Grund, dass so etwas mit 100% Wahrscheinlichkeit auffliegt und die US-Justiz Datendiebstähle drakonisch bestraft. Mal ganz abgesehen von dem Umstand, dass da ja keine durchsuchbaren Textdateien liegen, sondern verschlüsselte Datenbanken, die man ja tatsächlich knacken müsste.

Tony hat geschrieben: Und wir reden hier doch von der Firma, wo FBA Ware schonmal im Lager kaputt geht und dann plötzlich von Amazon selber verkauft wird, oder?

Das ist ja auf der Verwerflichkeitsskala 4 Nummern untendrunter . Dem Händler entsteht dadurch kein Schaden und Amazon könnte es ja auch einfach über seinen eigenen Marktplatz kaufen.

Hm irgendwie hab ich das Gefühl, dass es hier zum -Thread wird. Hatte Mietzekatze sich nicht gewünscht, dass genau dieses nicht passieren soll?

Nico-2012 hat geschrieben:Hm irgendwie hab ich das Gefühl, dass es hier zum -Thread wird. Hatte Mietzekatze sich nicht gewünscht, dass genau dieses nicht passieren soll?

Ach ist mir grundsätzlich egal, das wichtigste steht eh im ersten Post, was danach kommt ist mir relativ schnuppe. Nur ich liefere das nicht

Aber vielleicht doch nochmal aus fachinteresse:

Die Kaufversion von Plenty gabs doch im Wesentlichen um sich das Ding entweder ohne Cloud selbst in eine IT-Landschaft legen zu können und um weitestgehend von Transaktionsbezogenen Kosten durch ne Einmalinvestition befreit zu sein. (Was zB allein schon Sinn machen kann, da eine Kauf/ Leasing-Option per Kredikt oder gar Fördermitteln finanzierbar ist, was für monatliche Transaktionskosten soweit nicht gilt)

Und jetzt gibt es Probleme wenn man von ner gekauften 6er-Version auf die 7er gehen will, weil diese nur bei AWS und nicht mehr wie bislang in ner eigenen Landschaft laufen kann? Oder wie genau ist das Problem?

Ich möchte noch kurz ein Thema als Entscheidungshilfe mit in den Raum werfen, zu dem mich Michael indirekt inspiriert hat:
Oftmals sind Entwickler große Freunde des inHouse-Betriebs, weil sie so direkten Zugang zur Datenbank haben, ohne Umweg über eine API. Ich kenne das aus zahlreichen Beratungsgesprächen, dass gerade eben die Entwicklungsabteilung manchmal richtiggehend auf den eigenen Server drängt.
Das ist durchaus nachvollziehbar, dass der direkte Datenbankzugriff vieles einfacher macht, wenn es um Auswertungen geht oder um die Entwicklung eigener Tools und Zusatzapplikationen oder um den Export von Daten, z.B. für Kampagnen. Auch wenn - wie im Falle Plentymarkets - eine API bereits vorhanden ist, so sind manchmal die API-Calls limitiert oder man muss eine kleine Applikation schreiben, um auf die API zugreifen zu können oder ein API-Call liefert nur Teile der gewünschten Ergebnisse, was eben dafür spricht, direkt auf die Datenbank zuzugreifen. Jetzt kommt aber das 'aber':

Sofern man nur liest ("gucken, nicht anfassen"), kann ich eine solche Entscheidung befürworten. Aber erklärt mal einem Kind an der Supermarktkasse, nichts anzufassen, wenn alles so einladend und attraktiv schimmert und leuchtet und glitzert und funkelt. Klappt nicht immer, gell? Heisst: Wenn man schon eine eigene Kiste mit dem System betreibt, liegt es nahe, dass man früher oder später in die Datenbank auch etwas schreibt, die Datenbank ändert / ergänzt, neue Felder einfügt, vielleicht sogar auf Ebene der Datenbank die API selbst modifiziert und erweitert oder sogar Funktionen ändert. Und hier ist der große Casus Knacksus, den ihr bitte in jedem Fall bedenken solltet:

Damit gefährdet man nämlich einerseits die Update-Fähigkeit eines Systems (6 auf 7), andererseits kann das auch zu eingeschränkter oder ausgesetzter Garantie und/oder Gewährleistung sowie Einschränkungen beim Support führen.

Klar, wenn man mit einer Version zufrieden ist und aktuell meint, dass man die nächste Version doch sowieso nicht benötigen sollte, kann das Argument scheinbar irrelevant werden. Wenn aber in der aktuellen Version Sicherheitslücken oder kritische Bugs gefunden wurden, dann ist ein Update eben auch aufgrund der o.g. Gewährleistung u.U. zwingend notwendig und manuelles 'Nachpatchen' an einer veränderten Version ist kein großer Spaß und kann nach hinten losgehen.

Zwar wurde hier nicht explizit erwähnt, dass man direkt auf die Datenbank zugreifen möchte, aber oft ist eben auch dies ein Argument, das angebracht wird, wenn es "pro eigenem Betrieb auf eigenem Server" geht, weswegen ich das als ganz kleine Entscheidungshilfe einfach noch in den Raum werfen wollte. Und wenn man sich für den eigenen Server entscheidet, sollte man sich im Vorfeld überlegen, wie weit man das System dann 'anfassen' würde.

Viele Grüße
Chris

Ich kann mich an die Diskussion im Plenty-Forum auch noch erinnern
Ich halte es persönlich nicht für 100%ig ausgeschlossen, dass ein unter Leistungsdruck stehender Einkäufer von Amzon, der ein Quelle für den Artikel x, den der Verkäufer y täglich 500 mal verkauft, liefern soll, einmal etwas verbotenes tut, um an die Daten zu kommen. Lieferant und Ek sind schließlich im Plenty hinterlegt (wenn der Händler es macht). Sicher nichts, was von Bezos angewiesen wird aber es ist nicht unmöglich.
Dass man also lieber einen anderen Cloud-Service nutzen möchte, halte ich also für legitim.
Sei es auch einfach nur, weil man Amazon nicht mag oder, auch wenn der Größenunterschied gigantisch ist, man Amazon als Konkurrenz ansieht.
Dass man dann im Plenty-Forum mit herabwürdigenden Aussagen (Aluhut, Paranoia, Verschwörungstheorie,....) von Plenty-Mitarbeitern, deren Party-Friends und Dienstleistern, süf­fi­sant belächelt wird ist schon sehr bedenklich.

martin_82 hat geschrieben: Ich halte es persönlich nicht für 100%ig ausgeschlossen, dass ein unter Leistungsdruck stehender Einkäufer von Amzon, der ein Quelle für den Artikel x, den der Verkäufer y täglich 500 mal verkauft, liefern soll, einmal etwas verbotenes tut, um an die Daten zu kommen.

Ich denke nicht, dass Einkäufer überhaupt Möglichkeiten haben, an diese Daten zu kommen, geschweige denn einen Zugang in diese Richtung haben :)

Repricing hat geschrieben:

martin_82 hat geschrieben: Ich halte es persönlich nicht für 100%ig ausgeschlossen, dass ein unter Leistungsdruck stehender Einkäufer von Amzon, der ein Quelle für den Artikel x, den der Verkäufer y täglich 500 mal verkauft, liefern soll, einmal etwas verbotenes tut, um an die Daten zu kommen.

Ich denke nicht, dass Einkäufer überhaupt Möglichkeiten haben, an diese Daten zu kommen, geschweige denn einen Zugang in diese Richtung haben

Denke ich auch aber wenn er einen ITler in der Kantine trifft und dem seinen Pudding gibt....
Ja, alles sehr unwahrscheinlich aber im Bereich der Wirtschaftsspionage gab es schon oft Überraschungen, die niemand für möglich gehalten hat.

Ich würde mal behaupten, dass die Wahrscheinlichkeit, dass ein AWS-Mitarbeiter etwas mit einem Amazon-Einkäufer zu tun hat, ungefähr genau so groß ist wie dass jede beliebige andere Person auf der Welt etwas mit einem AWS-Mitarbeiter zu tun hat. Die sitzen sicher weder im selben Gebäude noch vermutlich in derselben Stadt.
Abgesehen davon: Eine Datenbank ist verschlüsselt? Um da ran zu kommen, muss auch ein AWS-Mitarbeiter die Datenbank ganz profan hacken, oder?

Tony hat geschrieben:Und wir reden hier doch von der Firma, wo FBA Ware schonmal im Lager kaputt geht und dann plötzlich von Amazon selber verkauft wird, oder?

Ich kenne das mit "reserviert" ... so lange bis Ihre eigene Lieferung eintrifft natürlich auch nur spekulation....

Merke: Was Amazon kann, wird Amazon auch tun, sofern es zu deren Vorteil ist. Wer denkt "ach, das machen die schon nicht", ist naiv.

Aber vielleicht lässt Plenty ja alles verschlüsseln? Ich glaube kaum (aus Performance-Gründen).

Anderseits füttern wir eh schon Firmen mit Daten, und wenn es nur die Mindest-Preisgrenze beim Preis-Bot "des Vertrauens" ist.

Ich bin jendenfalls froh, dass ich mir meine eigne Wawi entwickelt habe. Obwohl, manchmal verfluche ich diese Entscheidung auch.