Cinchkabel von Baboon24.de

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YDS
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Cinchkabel von Baboon24.de

Ein Bekannter von Ihnen investiert jeden müden Euro in seine Anlage. Nach einem Gespräch mit ihm haben Sie fast immer das Gefühl, dass Ihr Bekannter schon wieder die Summe in einem Gegenwert von zwei bis drei Kleinwägen in seine Anlage investiert hat. Und wenn Sie ihn dann darauf ansprechen, und seine Anlage wohlwollend aus der Ferne loben wollen, erwidert der pikiert "Kette".
Oha - denken Sie, "Anlage" darf man dazu wohl nicht sagen. Dabei ist doch genug Geld angelegt.

Eigentlich sind Sie ein guter Mensch. Sie ertappen sich dabei, wie sie im Internet nach Therapeuten suchen. Für Ihren Bekannten, den sie ja ehrlich mögen.
Kurzzeitig abgelenkt von Youtube-Videos von selbsternannten Gurus, die schreiende Babys per Fingerschnipp in den Schlaf befördern, wundern Sie sich, wie nahe die schreienden Babys offenbar mit der russischen Inkasso sind, deren eindrucksvolle Videos direkt mit aufgelistet werden. Die Natur sieht das offenbar so vor.

Am nächsten Morgen: Sie haben also keinen Therapeuten.

Schuldbewusst denken Sie sich ihre eigene Ausrede aus: Die Betroffenen müssen das ja auch wirklich wollen.
Also schmieden Sie den Plan, der Ihrem Bekannten das Leben rettet: Sie laden sich ein.

Dann weiter, so Ihr Plan, setzen Sie sich vor die Anlage - und sagen das auch demonstrativ "Annnlaageeee" und zählen dann auf, was er alles kaufen oder unterstützen könnte, für das viele Geld, das da hässlich das Wohnzimmer zustellt. Einfach so, Gelüste wecken:

Mei, wat is ein Porsche schön!
Hui kennst Du diese schönen Goldfische, die wo so teuer sind?
Ach, ein Urlaub in der Karibik. Das sollte schon mal sein.
Täglich Trüffel soll ja gut für die Haut sein.
Ach kennste dat Maiers-Mädel, die hat sich eine kleine Zweityacht geholt.

Sie wissen, Sie können perfide sein. Und auch suggestiv. Aber es ist doch zum Wohle Ihres Bekannten.

Als Sie gerade dazu ansetzen, Ihren Bekannten per schlauer Fragestellung in einen dauerhaft geschlossenen Aufenthalt zu bringen, durchkreuzt der schroff Ihre Pläne: Das Rotweinglas haben sie noch an- und hingenommen, aber in dem Moment, in dem sie Goldfische loben, knistert es leise im Raum, nicht wegen der Goldfische, denn dann würde es plätschern, nein, Ihr Bekannter hat eine Schallplatte aufgelegt, gestartet, irgendwoher hatte er das Ding plötzlich.

Vom Sperrmüll? In Bruchteilen von Sekunden, also sehr schnell, wird ihnen klar, warum Ihr Bekannter das viele Geld ausgibt - das sind alles Sammlerstücke! Der betreibt ein Museum und hat nichts davon erzählt! Vermutlich ist er erfolgreich und eigentlich haben Sie auch noch eine Sammlung Tongeschirr von Ihrer Urgroßmutter auf dem Boden, das passt da sicher gut dazu.

Was Sie nicht sehen: Die Nadel des Tonabnehmers des Plattenspielers greift sich die erste Rille der ersten Aufnahme der Platte.
Was Sie hören, jagt Ihnen einen Schauer über den Rücken. Und dann nochmal. Und dann nochmal. Und dann nochmal.

Der Ton ist gar nicht so laut, aber er sitzt direkt im Gehirn, in der Haut, unter den Fingernägeln, Sie spüren ihn in den Haarspitzen, er pflanzt sich von Nervenzelle zu Nervenzelle fort. Erfreut zeigen Sie Ihrem Bekannten Ihren Arm, der durch die abstehenden Härchen schön flauschig aussieht, Ihnen läuft dabei ein wenig Speichel über.

Da durchzieht es Sie wie der Blitz: Bin ich jetzt verrückt? Bin ich auf dem Weg dazu? Sie verdammen dieses Wohlgefühl und sagen "GOLDFISCH TEUER" doch der nächste Song rollt heran, und rockt, und der gefällt ihnen sogar. So eigentlich aus dem Radio, doch wie die Fingerkuppe auf der Gitarrensaite streicht, wie der Bass schnalzt und dabei Pfähle für neue Pfahlbauten am Bodensee einrammt, wie der Schweiß vom Drummer auf der Stirne glänzt. Das hören Sie.

Sie sind krank. Nach Hause gekommen suchen Sie nach einem Therapeuten für sich. Das darf nicht sein.
Nach den schreienden Babys und der Russen-Inkasso haben Sie am nächsten morgen wieder keinen Therapeuten.

Sie lassen sich gehen, genau so will ich nur noch Musik hören, sagen Sie sich..
Aber günstig soll es sein. Und Sie verkaufen Ihren Kleinwagen...

Ich bitte Sie. Sie sind verrückt. Aber behalten Sie doch Ihren Kleinwagen. Denn es geht zumindest partiell auch günstig. Wenn Sie mit Ihrem Kleinwagen unterwegs sind, hat der zumindest noch nach heutiger technischer Auffassung wahrscheinlich eine 12V-Batterie an Bord, an dem schon HiFi erzeugt werden kann: Der Dynavox DA-30 kann nämlich daran angeschlossen werden. Dann sind zwar hinterher die Lichter aus, aber die Party - im kleinen Kreis - wurde ordentlich gerockt. Glücklicherweise lässt sich der Dynavox DA-30 auch am Netz betreiben.

Da Sie ja aber krank sind und auch hochwertige HiFi Komponenten gekauft haben, vielleicht sogar von Dynavox, lassen sich diese prima per Cinch Kabel verbinden - und zwar in allen Längen.

Letztenendes sind Sie aber gar nicht krank, es haben halt die Leute keine Ahnung, die zu Ihrer Kette "Anlage" sagen.
Alles Banausen - und gucken einen auch noch komisch an.

Nur eine Frage bleibt: Warum schauen Sie sich freiwillig Babygeschrei auf Youtube an?


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